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Wenn das Blech erklingt

18.06.2025

Die 20-jährige Sophie Luisa Heese ist begeisterte Trompeterin. Seit ihrem 9. Lebensjahr ist sie Teil eines Posaunenchors. Ihr damaliger Chorleiter war professioneller Musiklehrer und hat bei der Vermittlung von Musik jugendgemäß gedacht und gehandelt:.„Du bist gut, mit dem was Du einbringst. Unperfektes hat auch Raum im Gottesdienst“ war sein Credo. Mit dieser Großzügigkeit und dem Augenzwinkern, wenn nicht jeder Ton saß, gelang für Sophie der Einstieg in eine bis heute anhaltende Liebe zum Blech.

Seit Sophie Heese 9 Jahre alt ist, spielt sie Trompete und hier spielt sie auch mal unterm Sternenhimmel (3te von li)

Neben der Trompete hat sie 10 Jahre Akkordeon gespielt. Das hat ihr viel Freude bereitet, aber irgendwann bot ihr die Trompete mehr Perspektive. Nach ihrem Einstieg im Beelitzer Posaunenchor wechselte sie nach Wilhelmshorst-Langerwisch. Bezug zum Ort hatte sie durch die mütterliche Seite der Familie. Außerdem wurde Sophie mit 3 Monaten in ihrem ersten Wohnort Langerwisch getauft. Heute probt sie in genau dieser Kirche.

„Der Posaunenchor hat mich durch die Pubertät gebracht. Bei wöchentlichen Proben lernt man sich gut kennen und Diethelm Baaske, der bis heute mein Chorleiter ist, habe ich viel zu verdanken“, resümiert sie. Sie war noch nicht lange im neuen Chor dabei, bis sie auf die erste Bläserrüste mitgefahren und kurz darauf im Landesjugendposaunenchor gelandet ist. Das war ein WOW–Effekt.

So viele Trompeten und andere Blechblasinstrumente, dieser volle Klang, die Gemeinschaft unter jungen Menschen mit demselben Interesse – das war ein großartiges Erlebnis! Begeistert fuhr Sophie mit auf die Rüstzeiten, lernte von jüngeren und älteren Musiker:innen, spielte bei Gottesdiensten und Konzerten im Bereich der EKBO mit.

Als eine zweite Person für die organisatorische Leitung gesucht wurde, hat sie sich darauf eingelassen und sich engagiert. „Ich wurde offiziell beauftragt. Das ist eine wunderbare Wertschätzung. Es war ja auch viel Arbeit“, sagt sie. Ein wenig Wehmut liegt in ihrer Stimme. Seit sich ihre Ausbildung zur Bestattungsfachkraft dem Ende nähert, schafft sie den hohen zeitlichen Invest nicht mehr, zumal sich ihre Berufsschule in Bayern befindet und sie dort mehrere Wochen im Jahr ist. „Aber es sind sehr viele jüngere Bläser:innen dazu gekommen, die sich jetzt ausprobieren können“ klingt sie sehr zuversichtlich. Sie bedauert sehr, das Ehrenamt weiterzugeben, ist aber auch dankbar für diese lehrreiche Zeit. Jetzt haben aber andere Dinge Vorrang.

Was sie aber auf keinen Fall aufgeben möchte, sind die Wilhelmshorster Bläser, der Posaunenchor in Wilhelmshorst-Langerwisch. Der und vor allem die Menschen sowie die gemeinsame Zeit liegen ihr sehr am Herzen.