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Trauer um Kirchenmusikdirektor Ernst Damus

22.07.2025

Mit Ernst Damus verlieren wir einen leidenschaftlichen Kirchenmusiker, der sichtbare Spuren hinterlassen hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Bettina Damus mit Familie und allen Angehörigen.

Im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg

Superintendent Siegfried-Thomas Wisch

Wir trauern um Ernst Damus.

Von Philipp Mosch

Die Menschen in Brandenburg an der Havel trauern um ihren langjährigen Kantor KMD Ernst Damus, der am 13. Juli 2025 im Alter von 93 Jahren heimgegangen ist. Siebenunddreißig Dienstjahre prägte er das kirchenmusikalische Leben der Stadt bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1997 und noch weit darüber hinaus.

Er wurde 1932 im Pfarrhaus im thüringischen Hoheneiche bei Saalfeld geboren. Früh begleitete er Gottesdienste musikalisch. In ihm wuchs der Wunsch, an der Hochschule für Kirchenmusik in Berlin-Spandau zu studieren, wo er seine spätere Frau Bettina kennenlernte. Es war für ihn eine prägende Zeit. Seine erste Stelle als Kirchenmusiker trat Ernst Damus in Templin an, bis er sich im Jahr 1960 nach Brandenburg an der Havel orientierte.

Zuerst übernahm er für 25 Jahre die A-Kantoren Stelle an der St. Katharinenkirche. Er leitete dort die Kantorei und studierte mit den Sängerinnen und Sängern zahlreiche große Werke ein, die stets mit großem Engagement und Beifall zur Aufführung kamen. Er war ein sensibler und akkurater Kantor, dem es mit hohem persönlichen Einsatz gelang, viele Menschen für die Musik und das Singen zu begeistern. Er liebte sowohl die alten Meister als auch zeitgenössische Orgelmusik.

Er baute einen florierenden Kinderchor auf. Jahrzehnte lang verantwortete er mit seine Frau Bettina die Organisation und Aufführung der kammermusikalischen Abendmusiken. Im Jahr 1985 wechselte er an die Brandenburger St. Gotthardtkirche und übernahm hier in Nachfolge seiner Frau die Aufgaben des Kirchenmusikers. Dort durfte er die neu geschaffene Schuke-Orgel im Jahr 1986 einweihen, die mit großem Einsatz der Verantwortlichen in der Gemeinde und insbesondere durch das Wirken seiner Frau Bettina Damus nach dem verheerenden Orgelbrand 1972 neu gebaut wurde.

Zu seinem musikalischen Schaffen gehört die Komposition von Motetten und Liedsätzen für das Kirchenjahr, die unter dem Titel „Gott erweist seine Liebe“ herausgegeben wurden. Die besondere musikalische Gestaltung der Gottesdienste war ihm stets ein wichtiges Herzensanliegen. Als Anerkennung für seine außergewöhnliche kirchenmusikalische Arbeit wurde ihm der Ehrentitel Kirchenmusikdirektor verliehen. Auch über seinen Ruhestand hinaus war er als Organist und mit Projektchören musikalisch aktiv.

Eine Leidenschaft von Ernst Damus war das Verfassen von geistlichen Miniaturen und Meditationen zu theologischen und kunstgeschichtlichen Themen. In einer Betrachtung über die Auferstehung zitierte er den Choral „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“, mit dem er seinen persönlichen Glauben zum Ausdruck brachte: „Alsdann vom Tod erwecke mich, dass meine Augen sehen dich in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und mein Gnadenthron. Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich. Ich will dich preisen ewiglich.“ Das tat er durch sein reiches musikalisches Schaffen. Mit seiner bescheidenen Persönlichkeit wird er vielen ein unvergessener Glaubenszeuge unseres Herrn Jesus Christus bleiben.   

Die Trauerfeier fand am 24. Juli in der St. Gotthardtkirche statt mit anschließender Beisetzung auf dem Neustädtischen Friedhof.