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Stellungnahme Wahlkampfveranstaltung der AFD im Paulikloster

17.10.2025

Lehnin, 17. Oktober 2025. Der Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg bezieht Stellungnahme zur Wahlkampfveranstaltung der Alternative für Deutschland im Paulikloster Brandenburg an der Havel am 25. Oktober 2025.

Das Paulikloster ist seit dem Mittelalter als Kirche genutzt worden. Hier wurde gebetet, gesungen, getauft und das Evangelium von Jesus Christus verkündigt. Nun ist diese ehemalige Kirche seit einigen Jahren ein Raum, der von der Stadt Brandenburg an der Havel für Veranstaltungen verschiedener Art genutzt wird. In der Nutzungsordnung schließt die Stadt explizit Gruppen aus, die ihre Handlungen gegen unser Grundgesetz richten und verpflichtet sich, die Würde dieses besonderen Ortes zu wahren.

Die Evangelische Kirche im Ev. Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg und die Ev. Kirchengemeinden in der Region Brandenburg an der Havel stehen ein für eine unteilbare Menschenwürde für alle Menschen, die ihnen von Gott geschenkt wird. Wir setzen uns ein für Respekt gegenüber allen Menschen in unserem Land, gleich welchen Geschlechts, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung, solange diese nicht die Menschenwürde und das Grundgesetz verletzt. Wir finden es mit der Würde dieser ehemaligen Kirche – die weithin in ihrer Gestalt und ihrem Namen nach noch als Kirche wahrgenommen wird – nicht vereinbar, wenn dort rechtsextreme politische Positionen vertreten werden, welche die Würde von Menschen verletzen, die von unserer Verfassung geschützt sind. Unser Grundgesetz kennt nur die eine Würde des Menschen. Wir teilen als Evangelische Kirche nicht das Menschenbild von Parteien und politischen Gruppierungen, die diese universalen Menschenrechte und die für alle geltende Würde nur Angehörigen einer eng gefassten Volksgruppe zubilligen wollen. Wir halten es mit der Würde des Pauliklosters für unvereinbar, wenn an diesem besonderen Ort der Kirchengeschichte politische Positionen vertreten werden, die dem Evangelium und der versöhnenden Botschaft von Jesus Christus diametral entgegenstehen. 

Für den Kirchenkreis
Superintendent Siegfried-Thomas Wisch & Präses Stefan Köhler-Apel