Geleitet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Michael Dürschlag (evangelisch) und Pfarrvikar P. Heribert Kerschgens SDS (katholisch). „Einer trage des andern Last – dann werdet ihr in Liebe unterwegs sein“ nahm Bezug auf das, was ein gutes Miteinander im Dorf – früher wie heute – ausmacht: Solidarität, gegenseitige Achtung, das Teilen von Lasten und das Leben in christlicher Nächstenliebe.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Wilhelmshorster Bläserchor unter der Leitung von Diethelm Baaske, der Michendorfer Kantorei mit Verstärkung von katholischen Geschwistern und der Kindertagesstätte Tausendfüßler - unterstützt durch den Michendorfer Kinderchor unter Leitung von Elke Wiesenberg. Die vielfältige musikalische Beteiligung verlieh dem Gottesdienst eine feierliche und lebendige Atmosphäre.
Pfarrer Dürschlag erinnerte an die wechselvolle Geschichte Michendorfs, das erstmals vor 650 Jahren urkundlich erwähnt wurde. Die Dorfgemeinschaft überstand Krisen wie den Dreißigjährigen Krieg, in dem Michendorf fast ausgelöscht war – und fand dennoch immer wieder Kraft zum Neuanfang. „Einer hat wieder angefangen“, hieß es mit Blick auf den Wiederaufbau ab 1743 – ein Bild für Hoffnung und Zukunft.
Der Gottesdienst lud dazu ein, Geschichte nicht nur zu bestaunen, sondern auch durch das Zeitgeschehen zu lernen und Zukunft aktiv zu gestalten: durch Zuhören statt vorschnellem Schubladendenken, durch Vergebung statt Vorverurteilung und selbstkritisches Hinterfragen statt im Rechthaben verharren – ganz im Geist des Evangeliums.
„Was unser Miteinander stärkt, muss immer wieder neu ausgelotet werden“, so der Tenor der Predigt. „Wer immer nur das Haar in der Suppe des anderen sucht, kommt nicht weiter.“
Nach einem kurzen Regenschauer öffnete sich der Himmel und die Sonne begleitete die Gemeinde, als sie nach dem Gottesdienst in einer fröhlichen Prozession zur Festwiese weiterzog. Dort setzte sich die Feier mit einem geselligen Frühschoppen fort.