Beschlüsse
Folgende Beschlüsse wurden diskutiert und beschlossen.
„Die Kreissynode beschließt die Erhöhung des Kostenrahmens für den Umbau und die Erweiterung des Gemeindehauses Lehnin (Goethestraße 14, 14797 Kloster Lehnin) zum Kirchenkreiszentrums des EKMB auf Grundlage des angefügten Finanzierungsplanes des Kirchlichen Verwaltungsamtes (KVA) auf voraussichtlich
4 Mio. Euro.“
Abstimmungsergebnis: 35 / 11 / 12 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss-Nr.: EKMB 3/008 ist mehrheitlich mit 11 Gegenstimmen und 12 Enthaltungen angenommen.
„Die Kreissynode beschließt, folgende Mittel für die Finanzierung der Personalstelle Projektkoordinator/in zur Vorbereitung und Durchführung der LAGA 2022 in Beelitz umzuwidmen:
25,0 T EUR – DSP-Stelle Region 1 Gemeindepädagogik mit BU 40% im Zeitraum 09/20-08/21
21,5 T EUR – DSP-Stelle Region 3 Jugendarbeit mit BU 50% (unbesetzt) aus dem Haushalt 2020
7,5 T EUR – aus dem Haushalt 2020 bisher nicht verwendete Mittel der Flüchtlingsarbeit
7,5 T EUR – aus dem Haushalt nicht verwendete Verstärkungsmittel
2,5 T EUR – Rücklage Reformationsjubiläum.“
Abstimmungsergebnis: 43/10/5 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss Nr.: EKMB 3/006 ist mehrheitlich mit 10 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen angenommen.
„Die Kreissynode beschließt die kreiskirchlichen Kollekten für das Jahr 2021:
Kollektenzweck
Jugendhaus des EKMB "cafe contact" - Grundlage (Eigenanteil) für Beantragung der Fördermittel
Förderverein Luise-Henrietten-Hospiz Lehnin e.V. - Hospizdienst
Telefonseelsorge Potsdam – Ausbildung und Unterstützung der Ehrenamtlichen/ Gewährleistung der Arbeit
Diakonisches Werk im Landkreis Potsdam-Mittelmark e.V. – Integration gegen Vereinsamung hilfebedürftiger Menschen
Talitha Kumi – Schule in Beit Jala in Trägerschaft des Berliner Missionswerk
Hilfe für Litauen – Suppenküche, Einkauf von Lebensmitteln für Kleinstrentner
Ev. Posaunenarbeit – Nachwuchsausbildung und Bläserweiterbildung
Der Kreiskirchenrat wird mit der weiteren Umsetzung beauftragt.“
Abstimmungsergebnis: 55/1/1 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss Nr.: EKMB 3/005 ist mehrheitlich mit 1 Gegenstimme und 1 Enthaltung angenommen.
„Die Kreissynode beschließt den vorgelegten Haushaltsplan des Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg für das Jahr 2021 mit einer Gesamtsumme in Höhe von 5.862.237,00 € in Einnahmen und Ausgaben. Wirtschafter kraft Amtes ist Superintendent S.-Thomas Wisch.“
Abstimmungsergebnis: 47/2/9 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss Nr.: EKMB 3/004 ist mehrheitlich mit 2 Gegenstimmen und 9 Enthaltungen angenommen.
Der Haushalt wird nach Bekanntgabe in der Synode zwei Wochen zur Einsicht in der Superintendentur ausgelegt.
"Die Kreissynode beschließt, den vorgelegten Stellenplan des Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg für das Jahr 2021 mit 72,93 VZÄ Sollstellen und 73,85 VZÄ Ist-Stellen mit 0,92 VZÄ KW-Vermerken sowie einer Personalkostengrenze in Höhe von 4.409.870,00 EUR.“
Abstimmungsergebnis: 53/1/4 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss-Nr.: EKMB 3/003 ist mehrheitlich mit 1 Gegenstimme und 4 Enthaltungen angenommen.
"Die Kreissynode nimmt die vorgelegte Jahresrechnung 2019 des Evangelischen Kirchenkreises Mittelmark-Brandenburg mit einem Bestand von 863.379,35 € ab und erteilt dem Wirtschafter Entlastung.
Die Kreissynode beschließt, dass der nach Abzug der Selbstabschließer verbleibende Überschuss 483.312,65 € beträgt. Der Überschuss soll als Vortrag in das HH-Jahr 2021 erfolgen."
Abstimmungsergebnis: 54/0/3 (Ja / Nein / Enthaltung)
Der Beschluss-Nr.: EKMB 3/002 ist einstimmig bei 3 Enthaltungen angenommen.
Downloads
Grußworte und Bericht
Protokoll der Kreissynode Herbst 2020 (verschoben auf 16. Januar 2021)
Bericht
Bericht des Superintendenten Thomas Wisch
Was für ein Jahr, liebe Schwestern und Brüder?
Wer hätte vor 12 Monaten gedacht oder es für möglich gehalten, dass ein kleines Virus ein ganzes Land, gar die Welt stilllegt und uns so einschränkt. Die Pandemie macht etwas mit uns, mit unserer Gesellschaft, mit unserer Kirche. Und ich meine, damit nicht nur die äußeren, sichtbaren Dinge, wie geschlossene Schulen, Kindergärten und Geschäfte, sondern ich denke an Frust, Trauer, Einsamkeit; Ohnmacht, Hilflosigkeit und noch so vieles mehr.
Was trägt und hilft uns im Leben und im Sterben? Diese Frage angelehnt an die 1. Frage des Heidelberger Katechismus beschäftigt mich immer wieder. Wo können wir als Kirche diesen Trost weitergeben, aber auch selbst verinnerlichen? „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ so lautet die Jahreslosung 2021. Die geschenkte Erfahrung der Barmherzigkeit unseres Gottes ist der Grund unseres Handelns.
So haben wir uns bereits im ersten Lockdown über Ostern nicht entmutigen lassen und haben trotz Gottesdienstverbot viele, viele kreative Formate gefunden, um bei den Menschen zu sein. Ja, es waren ganz neue Erfahrungen, wir mussten zum Teil ganz neu denken. Aber ich bin Ihnen, den Kirchgemeinden, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, sehr, sehr dankbar, dass Sie als Kirche sichtbar waren. Oft im Kleinen und sehr vielfältig!
Es hat sich bezahlt gemacht, dass der Kirchenkreis alle Mitarbeitende und Gemeindebüros in den Jahren zuvor mit entsprechender IT Technik ausgestattet hat. Sofort nach Pandemiebeginn wurden zahlreiche Video-, Zoom-Lizenzen für den Kirchenkreis erworben, um weiterhin handlungs- und kommunikationsfähig zu sein. Ich danke an dieser Stelle Herrn Becker, unserem IT Beauftragten, dass er sich mit Engelsgeduld durch das Heer der Technik-Unwissenden nicht entmutigen lassen hat. Er und Frau Wiesenberg haben mit anderen Menschen dazu beigetragen, dass wir heute die digitale Synode veranstalten können.
Die Auswirkungen der Pandemie haben auch unsere Synodenpläne tüchtig durcheinandergebracht. Die neugewählten Synodalen konnten sich erst im August in der „Eissynode“ bei hitzigen Temperaturen in der Turnhalle in Bad Belzig versammeln. Der Kreiskirchenrat und die wichtigsten Arbeitsgemeinschaften konnten danach legitimiert ihre Arbeit aufnehmen. Seitdem tagen kreiskirchliche Gremien ausschließlich digital. Die Sitzungen laufen zum einen anstrengender aber zum anderen auch konzentrierter ab. Ich kann ihnen allen gar nicht genug danken, dass sie sich darauf einlassen.
Als sehr schwierig stellte sich die Arbeit in den Kirchgemeinden vor Ort heraus. Es war und ist nach wie vor nicht einfach, die Balance zwischen digitalen und analogen Angeboten zu finden. Gerade viele ältere Gemeindeglieder sind mit youtube, streamen oder podcast nicht vertraut. Sie nicht allein zu lassen ist die bleibende Herausforderung. Andererseits haben sich durch die neuen Formate andere Menschen, auch kirchenfernere erreichen lassen. Ebenfalls nicht einfach, zum Teil zermürbend, waren die stetig zu treffenden Entscheidungen: Was ist geboten, erlaubt oder nützlich? Die Landeskirche gibt Richtlinien, die Entscheidungen liegen letztendlich in der Verantwortung der Gemeindekirchenräte. Die Begebenheiten sind eben sehr vielfältig. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Gottesdienst in einer größeren Stadt- oder Klosterkirche feiern kann oder in einer kleinen Dorfkirche bzw. Winterkirche. Eines wurde allerdings sehr schnell klar: Wir alle sind eine Lerngemeinschaft geworden. Und das größte Problem sehe ich in der Einsicht, dass wir zum ersten Mal erleben, dass wir mit Corona etwas haben, was wir nicht in unser herkömmliches Koordinatensystem einordnen können. Das macht uns zum Teil so quirlig, ohnmächtig und auch frustrierend. Umso wichtiger stellt sich für mich die Frage, worauf bauen wir in unserem Leben. Glauben wir an die Hoffnung, die uns in Jesus Christus gegeben ist, der uns versprochen hat bei uns zu sein alle Tage, bis an der Welt Ende? Und können wir diese Hoffnung auch weitergeben?
Denn zumindest 28 099 Gemeindeglieder (Stand 31.12.2020) erwarten dieses. Das sind 597 Menschen weniger als im vorigen Jahr. Keine Gemeinde hat ein großes Wachstum zu verzeichnen. Die Taufzahlen sind, auch den Kontaktbeschränkungen und Hygienebestimmungen geschuldet, stark zurückgegangen. Unsere Gemeindeglieder sind in ihrer Altersstruktur weit im oberen Viertel der Alterspyramide zu finden.
Ich kann nur alle Gemeinden bitten, sich das sehr genau vor Ort anzuschauen, zu analysieren und diese Zeit zu nutzen, um darüber nachzudenken, wie Kirche auch für jüngere Generationen attraktiver und einladender werden kann. Das KVA unterstützt sie sehr gern und kompetent bei der Analyse der Daten, die Umsetzung neuer Ideen liegen aber bei Ihnen vor Ort.
Noch sind die finanziellen Folgen der Pandemie nicht ganz absehbar. Die tatsächlichen Einnahmen sind weniger eingebrochen als anfangs befürchtet. Aber es dürfte allen klar sein, dass das ein Blick in die Glaskugel ist.
In diesem Jahr habe ich Ihnen, zum ersten Mal während meiner Amtszeit, einen unterdeckten Stellenplan vorlegen müssen. Ausgeglichen bekommen wir ihn durch einen Übertrag von 2019. Aber die AG Struktur wird Ideen entwickeln müssen, wie mit den weniger zur Verfügung stehenden Geldern aus den landeskirchlichen Zuwendungen kirchliche Arbeit künftig gestaltet werden kann. Sie wird dieses wie gewohnt mit Augenmaß und kompetent tun.
Auch im vergangenen Jahr gab es viel Bewegung in der Mitarbeiterschaft. Nach dem vorzeitigen Ruhestand von Pfarrer Gunther Seidel, Ende 2019, hat Pfarrerin Susanne Weichenhan die Stelle in Treuenbrietzen bis zum Eintritt in ihren Ruhestand im Herbst dieses Jahres übernommen. Nach der erneuten Ausschreibung der Stelle gibt es eine Bewerbung. Das Stellenbesetzungsverfahren wird, sowie die Umstände es erlauben, eröffnet.
Weniger erfolgreich war bisher die mehrfache Ausschreibung der Pfarrstelle in Brück, nach dem uns im Sommer Pfarrer Helmut Kautz verlassen hat. Pfarrer i.W. Heino Winkler hat seitdem die Dienste übernommen. Es zeigt sich immer stärker, wir müssen die Pfarrstellen attraktiver auch in der Struktur gestalten, dass wechselwillige Kolleginnen und Kollegen angesprochen werden. Schon längst hat sich das Prinzip Angebot, Nachfrage und Attraktivität verändert.
Die Neubesetzung in Werder, nach dem Wechsel von Pfarrer Georg Thimme, konnte mit dem Ehepaar Jünger im Mai des vergangenen Jahres abgeschlossen werden. Allerdings steht da die nächste Ausschreibung an, da uns Pfarrerin Andrea Paetel zum 01. März 2021 verlassen wird.
Ebenfalls verlassen wird uns Pfarrer Clemens Bloedhorn aus dem Pfarrbereich Wittbrietzen, der ab dem 01.04.2021 in die hannoversche Landeskirche wechselt.
Auch in der Stadt Brandenburg gab es eine Veränderung. Pfarrerin Ulrike Mosch wurde im September eine Stelle als Studienleiterin am AKD mit 50% Dienstumfang übertragen. Sie übergab die freiwerdende 50% Gemeindepfarrstelle im Einvernehmen mit der Gemeinde an ihren Ehemann Philipp Mosch.
Pfarrerin Almut Gaedt wurde nun endlich die 75%-Stelle im Pfarrbereich Alt Töplitz übertragen und sie wartet gemeinsam mit uns und vielen anderen auf Ihren Einführungsgottesdienst.
Nach erfolgreich bestandenem 2. Examen freuen wir uns, dass wir Pfarrerin Simone Lippmann-Marsch als Jugendpfarrerin in der Entsendung gewinnen konnten.
Drei EntsendungspfarrerInnen sind bereit, bei uns eine Pfarrstelle zu übernehmen. Pfarrerin Dr. Christiane Moldenhauer in Bad Belzig, Pfarrerin Nadja Mattern, Pfarrbereich Stücken und Pfarrer Stefan Hartmann im Pfarrbereich Päwesin. Sobald wir einen genehmigten Stellenplan vom Konsistorium haben, können wir auch hier aktiv werden.
Drei Vikarinnen lernen gegenwärtig bei uns im Kirchenkreis, sicherlich unter erschwerten Bedingungen, ihr Handwerkszeug für den schönen Beruf der Evangeliumsverkündigung.
Eine Veränderung gab es noch im gemeindepädagogischen Bereich in Havelsee. Frau Maria Gerbeth hat um eine Aufhebung ihres Vertrages gebeten. Die Stelle wollen wir dann zum neuen Schuljahr wieder besetzen.
Einen Wechsel gab es auch im Generalsuperintendentenamt. Nachdem Pfarrerin Heilgard Asmus im Sommer andere Aufgaben übernommen hat, wurde Pfarrer Kristóf Bálint als ihr Nachfolger gewählt. Er lässt recht herzlich grüßen und ich bin mir sicher, wir werden ihn auf einer unseren nächsten Synoden kennenlernen dürfen. Seine offizielle Einführung wurde auf den Sommer verlegt, in der Hoffnung, dass dann wieder mehr Öffentlichkeit möglich ist.
Liebe Synodale, Sie hören, es wird nicht langweilig bei uns. Das ist gut so. Denn es zeigt, dass wir als Kirche ein lebendiger Organismus sind.
Auf der geplanten Landessynode der EKBO im April soll es einen Gesetzesvorschlag geben, der die Zusammenarbeit der Körperschaften untereinander regelt. Es gab dazu einen sehr umfangreichen Konsultationsprozess auch in unserem Kirchenkreis. Weiterhin erwarten wir die Auswirkungen des beschlossenen Klimaschutzgesetzes. Dazu steht unser KVA im Austausch mit dem Konsistorium, damit wir in Bälde den Gemeinden Auskunft dazu geben können.
So möchte ich heute auch die Gelegenheit nutzen, Herrn Tobias Köhler, unserem KVA Chef, und seinen Mitarbeitenden zu danken, dass sie in den Pandemiezeiten weiterhin für unsere Gemeinden und den Kirchenkreis so gut erreichbar waren. Ich bitte Sie, und ich denke auch im Namen unserer Synode, ausdrücklich, den Dank allen Mitarbeitenden auszurichten.
Danken möchte ich auch dem Präsidium und unserem Präses und den Mitarbeiterinnen im Supturbüro für die Zusammenarbeit und das konstruktive Arbeiten, so dass wir nun diese Synode stattfinden lassen konnten.
Vielen Dank
Superintendent S.-Thomas Wisch, Kloster Lehnin