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Grußworte
Berichte
Protokoll der Kreissynode Herbst 2019
Bericht des Superintendenten Thomas Wisch
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
An erster Stelle möchte ich Ihnen, liebe Synodale mein herzliches Dankeschön aussprechen. Sie haben in der letzten Legislaturperiode Ihre Gemeinden vertreten und sich so für unsere Kirche eingesetzt.
Ebenso ein recht herzliches Dankeschön an all die Menschen, die sich in den unterschiedlichen Gremien unseres Kirchenkreises mit sehr viel Zeit und Engagement eingebracht haben.
Es ist für mich als Superintendent sehr schön zu spüren, dass wir gemeinsam unterwegs sind.
Herbstsynode 2019, das ist die letzte Synode in dieser Legislatur. Und ich dachte mir, dass ich in meinem Bericht kurz daran erinnern möchte, was während dieser Zeit gelungen ist und wo wir jetzt stehen.
Einige von Ihnen können sich sicherlich noch daran erinnern, wie ich Ihnen im Sommer 2012 Auskunft gab, wie ich mir den Kirchenkreis in 10 Jahren vorstelle. Sieben sind davon bereits vergangen und ich erlaube mir, mein Outfit so wie damals für eine kleine Weile zu verändern.
Damals verglich ich meine Vision mit einer Paddeltour auf einem Fluß. Zunächst muß ich sagen, wir hatten immer ausreichend, ja viel Wasser unter dem Kiel. Die Kirchensteuereinnahmen flossen reichlich. Wir mußten keine wesentlichen Kürzungen vornehmen. Gott sei Dank. Während dieser Zeit haben sich fast 2/3 der Pfarrstellen personell verändert.
Mit der AG Struktur gelang es uns, ein Modell zur Besetzung von Mitarbeitendenstellen zu entwickeln, was den Land- und Stadtgemeinden entsprechend ihrer spezifischen Anforderungen gerecht wird.
Eine der Herausforderungen zu Beginn der Fahrt war es, den großen Flächenkirchenkreis zusammenzuführen. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass er für die einzelnen Gemeinden zu groß zu denken war.
Deshalb richteten wir die vier Regionen als Planungsgrößen und Gestaltungsräume ein. Bei dem letzten Gedanken, eine Region in Verantwortung mit zu gestalten, müssen wir noch einmal anhalten und überlegen, wie wir da Fahrt aufnehmen. Hier nehme ich sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten und Ergebnisse wahr. Da haben wir noch des Öfteren Bodenberührung im Boot.
Aber immerhin haben wir eine Strahlkraft gewonnen, denn ist es uns gelungen, eine große Kirchengemeinde, nämlich die Heilig-Geist Kirchengemeinde Werder, in unseren Kirchenkreis zu integrieren. Damit haben wir den Verlust der Gemeindegliederzahlen der letzten 7 Jahre wieder kompensiert.
Erfreulicherweise ist zu beobachten, dass die Mitarbeiterschaft gut zusammengewachsen ist bzw. es noch tut. Unser alljährlichen Mitarbeiterfreizeiten zeugen davon. Auch auf Gemeindeebene spüre ich Gemeinsames. So mancher Gemeindeälteste nimmt am Ältestentag mittlerweile neben einem bekannten Gesicht vom anderen Ende des Kirchenkreises am Tisch Platz.
Um Sie als Kirchengemeinden wirkungsvoll unterstützen zu können, haben wir an der Struktur des Kirchenkreises gearbeitet. Es sind die Kreisbeauftragten für Kirchenmusik, Arbeit mit Kindern, und Jugend eingerichtet worden, sowie die Stellen für Öffentlichkeitsarbeit, IT und Mitarbeitervertretung. Der Leitungskreis ermöglicht eine gute Beratungs- und Kommunikationsstruktur in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften und dem KKR.
Durch die Eirichtung einer BaupflegerInnnenstelle seit dem April dieses Jahres können wir nun die Gemeinden und KollegInnen im Pfarramt wirksam bei den Bausachen entlasten. Ich glaube, ich übertreibe nicht, aber mit der Besetzung der Stelle mit Andrea Molkenthin haben wir eine hoch kompetente, kommunikationsstarke und freundliche Mitarbeiterin gewonnen. Sie hat sich in kürzester Zeit in unseren Kirchenkreis eingearbeitet. Vielen, vielen Dank dafür.
Immer wieder versucht der KKR die Arbeit zu reflektieren und sich in den Klausurtagungen zu vergewissern, wo wir stehen und wo wir nachjustieren müssen. In der Paddlersprache heißt das in eine Kehre zu fahren, entgegen dem Strom an einer strömungslosen Stelle innezuhalten. Solche Zeiten sind immer wieder notwendig, zu entscheiden bedarf eines Paddelschlages mehr links oder mehr rechts.
Denn es stellte sich heraus, dass manchem unter uns, der Strom der Zeit zu schnell fließt oder wir eine Nadel drehten. (Auf einem Stein aufsitzend, sich um sich selbst drehen)
Ich meine damit das Projekt Kirchenkreiszentrum, die Suche nach einem Ort, die Akzeptanz der Gemeinden, Synodalen und nicht zuletzt auch die Finanzierung, über die wir heute noch zu reden haben, hat lange gedauert.
Des Weiteren möchte ich an den sogenannten JA-Beschluß aus der Frühjahrssynode 2015 erinnern. Die Umsetzung dieses Beschlusses ist uns nicht durchgreifend gelungen. Allerdings ist das Thema sensibilisiert und wir sollten an der Idee festhalten, gerade wenn wir an die Ergebnisse der Freiburger Studie denken, die davon ausgeht, dass die Gemeindegliederzahlen sich bis zum Jahre 2060 halbieren werden.
In den letzten Jahren haben wir durch das Auflegen verschiedener Fonds fast 3 Millionen € zusätzlich in die Gemeindearbeit fließen lassen können. Ich denke da an den Orgel-, Gemeindeprojekt-, Pfarrhaus-. BUGA-, Reformationsfonds u.a.. Die Sach- und Fahrtkosten in der Gemeindepädagogik, Kirchenmusik, in der Lektoren und Prädikantenarbeit werden nahezu vollständig vom Kirchenkreis übernommen. Dazu kommen noch 1 Million € Personalkostenrückstellung für die Einrichtung einer Kiga GF-, Fundraiser- und Baupflegerinstelle. Ich höre von Mitarbeitenden anderer Kirchenkreise nicht selten ein großes Staunen über soviel Unterstützung.
Wir konnten das alles gemeinsam realisieren, weil die Finanzen bisher so üppig flossen. Die Prognosen sagen allerdings weniger Wasserstand voraus. Ohne Panik zu schieben, sollten wir darauf achten, wie wir unsere Gemeindearbeit gestalten und wo wir Akzente setzen, damit wir zukunftsfähig bleiben.
Ein Instrument, welches wir in diesem Jahr zum ersten Mal eingesetzt haben, ist der Besuch, die Visitation, einzelner Pfarrbereiche. Eine vom KKR eingesetzte Kommission unter der Leitung der pensionierten Pfarrerin Martina Rief besuchte im Spätsommer den Pfarrbereich Mörz. Viel Schönes und Gutes durften die Mitglieder dort erleben. Der kritische Blick von außen ermöglicht hoffentlich aber auch noch eine Erweiterung der Perspektiven der dortigen Gemeindearbeit.
Wir sollten die Visitationen in der kommenden Legislatur trotz des hohen Arbeitsaufwandes fortführen. An dieser Stelle noch einmal mein ganz besonderes Dankeschön an die Mitglieder der Visitationskommission, an Martina Rief sowie den beiden visitierten Gemeinden.
Auf so einer Flußfahrt ist man nahezu immer in Bewegung. Wenn ich zur letzten Synode noch sagen konnte, wir haben alle Pfarrstellen besetzt, währte das nur sehr kurz.
Pfarrer Seidel ist im Sommer dieses Jahres krankheitsbedingt vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden. Auf die Ausschreibung der Pfarrstelle Treuenbrietzen gab es keine Resonanz, eine angestrebte Entsendung schlug fehl. Aber es gelang uns, ein Interim zu konstruieren. Pfarrerin Susanne Weichenhan wird uns bis zum Beginn ihres Ruhestandes im Kirchenkreis unterstützen. Und damit die Kollegen, die die Vakanz wahrgenommen haben, entlasten. Frau Weichenhan wird auch die Vakanz von der KG Götz übernehmen, da Pfarrer Danner sich nach nahezu 14 Jahren nicht mehr in der Lage sieht, dort die Dauervakanz aufrecht zu erhalten.
Ebenfalls als Unterstützung fungiert Pfarrer Heino Winkler im KK, besonders aber in der Gemeinde Golzow-Planebruch. Famulus Oliver Notzke hat sein Studium im April aufgenommen und arbeitet nicht nur in der vorlesungsfreien Zeit in der Kirchengemeinde. Dieses Modellprojekt stößt auf großes Medieninteresse. Ich bekomme nicht selten Anrufe von Menschen aus anderen Landeskirchen, die sich nach diesem Modell erkundigen. Wir haben da also einen Nerv getroffen.
Erfolg hatten wir bei der Ausschreibung der Pfarrstelle von der Heilig-Geist Kirchengemeinde Werder, nachdem Pfarrer Georg Thimme als Superintendent nach Cottbus berufen wurde. Drei KandidatInnen stellen sich in den kommenden Wochen der Gemeinde vor.
Erfreulich ist die schnelle Wiedersetzung der Gemeindepädagogenstelle mit Frau Eva-Lisa Hübner.
Ausgesetzt haben wir das Pfarrstellenbesetzungsverfahren im Pfarrbereich Alt-Töplitz. Die fünf Gemeinden sind gerade mit sehr großem Engagement dabei, eine Struktur zu erarbeiten, dass dort eine Pfarrstelleninhaberin auch mit dem angedachten 75% Diennstumfang Dienst tun kann.
Die Krankenhausstelle im Johanniterkrankenhaus konnten wir mit der ordinierten Gemeindepädagogin Ulrike Döbrich besetzen. Ihre Einführung in die Pfarrstelle ist am 3. Dezember um 14.00Uhr in der Krankenhauskapelle.
An einer Verstetigung der Stelle für die Flüchtlings- und Integrationsarbeit, welche von Frau Böer Im DW BRB an der Havel ausgefüllt wird, arbeitet der KKR gegenwärtig noch. Dankenswerterweise gab es im letzten Jahr einen sehr hohen Zuschuss von Bund- und Landesmitteln für diese Arbeit.
Ausführlicher Dank an Präses Stefan Köhler-Apel.
Liebe Synodale, Sie sehen, wir sind gut unterwegs und es wird nie langweilig in unserem KK. Ich bin sehr dankbar für diesen Dienst. Hinweisen möchte ich Sie auf zwei Ereignisse im kommenden Jahr:
* 22. Februar Ältestentag mit dem Thema „Wie können wir unsere Kirchen insbesondere die Dorfkirchen nutzen?“
* 7. Juni Kreiskirchentag auf dem Domgelände in BRB an der Havel unter dem Motto „Einfach unglaublich!“
Superintendent S.-Thomas Wisch, Kloster Lehnin