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Herbst 2018

Nach der Landessynode vom 24. bis 27. Oktober 2018 fand die Kreissynode am 17. November 2018 in Lehnin statt. Neben dem Bericht des Superintendenten sind Grußworte und Berichte zum Download verfügbar.

Bericht des Superintendenten Thomas Wisch

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

Erinnern Sie sich noch, liebe Schwestern und Brüder? Kreiskirchentag in Klaistow 27. Mai diesen Jahres mit dem Thema „Einer für alle“? Es war ein Versuch: Kirche im öffentlichen Raum. Wenn auch die Besucherzahlen nicht so stark wie bei den anderen Malen zuvor waren, möchte ich doch von einem Erfolg sprechen. Wir waren als Kirche im öffentlichen Raum präsent. Menschen blieben stehen und schauten unterschiedlich motiviert zu uns.

Zugleich war aber auch unsere eigene Zurückhaltung zu spüren:
Was haben wir unserer Gesellschaft zu bieten?
Wie werden wir wahrgenommen?
Wie treten wir auf?
Fragen, die uns weiter beschäftigen werden?

Mehr mediale Öffentlichkeit bekamen wir durch den angekündigten Wechsel der Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder vom Kirchenkreis Potsdam in unseren Kirchenkreis. Nachdem unsere Sondersynode am 29. Juni für und die Potsdamer gegen einen Wechsel gestimmt haben, wurde der Beschluss grundordnungsgemäß der Landessynode, die vom 25.-27.10. tagte, vorgelegt. Allerdings gab es zuvor noch einen erfolgreichen Einigungsversuch auf Kirchenkreisebene unter der Vermittlung des Konsistorialpräsidenten Dr. Antoine und der Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. Der EKMB verpflichtet sich auf eine für fünf Jahre begrenzte jährliche Kompensationszahlung und die Änderung der Gemeindegliederzuweisungsmittel. Grenzlinie für die Verhandlungen war das hier abgegebene Versprechen, dass wir nicht an den Bestand unseres gegenwärtigen Stellenplanes müssen.

Die Landessynode hat dann mit großer Mehrheit für den Wechsel zum 1.1.2019 gestimmt. D.h. zu Beginn des neuen Jahres, am 6. Januar, begrüßen wir die Kirchengemeinde in einem Gottesdienst in Werder in unserem Kirchenkreis. Vier neue Mitarbeitende werden wir in unserem Kirchenkreises begrüßen. Herzlich willkommen!!! (Dank Lenkungsausschuss)

Schon seit geraumer Zeit beschäftigt uns die Suche nach einem möglichen Kirchenkreiszentrum. Die auf der letzten Synode gegründeten AG hat ihre Arbeit aufgenommen und zweimal getagt. Den Stand der Arbeit werden Sie im Laufe der Synode erfahren.

Ein weiterer Höhepunkt im vergangenen halben Jahr waren die Einführungen von 9 Lektoren(acht Frauen und ein Mann) in unserem Kirchenkreis. Sie wurden von den beiden Pfarrerinnen Felicitas Haupt und Juliane Rumpel für diesen Dienst zugerüstet. Vielen herzlichen Dank für diese Arbeit! Aber auch vielen Dank an die Menschen, die sich in diesen so wichtigen ehrenamtlichen Dienst nehmen lassen.

Auf der Frühjahrsynode habe ich in meinem Bericht angekündigt, dass der KKR mit dem KVA prüfen möchte, wie wir weiterhin die Gemeinden und die Mitarbeitenden wirksam entlasten können. Dazu wird es im Rahmen der Jahresrechnung 2017 folgende Vorschläge als Beschlussfassungen geben:

Wir erbitten ihre Zustimmung für die finanziellen Mittel zur Einrichtung
· einer Stelle für die Geschäftsführung unserer gemeindlich geführten Kindergärten,
· für einen Baupfleger,
· eine 50%ige Stelle eines sogenannten Fundraiser (in Zusammenarbeit mit dem KK Potsdam)
· und einer möglichen weiteren Finanzierung einer Mitarbeiterstelle für die Arbeit mit geflüchteten Menschen in der Region BRB.

Alle Mittel haben ein Volumen von insgesamt 957.000 € und werden zum einen aus dem Haushaltsüberschuss des Jahres 2017 bzw. aus Rücklagen entnommen. Ich betone das so, weil ja oft der Vorwurf zu hören ist, wir würden das Geld nur für unsere Kirchen und deren Ausstattungen ausgeben.

Von diesen Stellen profitieren nahezu alle Kirchgemeinden. Diejenigen KGn die eine KiTa in ihrer Trägerschaft haben, bekommen Hilfe zur Geschäftsführung, Personalangelegenheiten und Konzeptionsentwicklungen. Die Kirchgemeinden und die Mitarbeitenden können sich nun verstärkt oder gar ausschließlich der religionspädagogischen Arbeit widmen, um wirksame Synergieeffekte zwischen Kindergarten, Eltern- und Gemeindearbeit zu erreichen.

Anderen Gemeinden wird wohl mehr die Fachkompetenz und Begleitung eines Bauingenieurs in Zusammenarbeit mit dem Fundraiser nützen. Alle diese Stellen sind zunächst als Anschubfinanzierungen gedacht. Das Ziel soll sein, dass diese sich über das Einwerben von zusätzlichen Mitteln selber finanzieren. Zugleich ist an eine Entlastung der Pfarrkolleginnen und -kollegen gedacht. Diese sollen sich auf die pastoralen Dienste konzentrieren dürfen.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich unsere diesjährige Mitarbeiterkonventsrüste in Meißen. Mit einer sehr hohen Beteiligung tauschten wir uns über das Thema Abendmahl aus. Ein Thema, welches gegenwärtig auch auf der landeskirchlichen Ebene neu diskutiert wird. Ich habe mich persönlich nicht nur über die gute Vorbereitung und Durchführung der Freizeit gefreut, sondern auch über den Geist des Miteinanders. Ja, wir sind trotz einiger Schwierigkeiten weiter zusammengewachsen. Ich wage auch zu behaupten: die Früchte regionaler Zusammenarbeit beginnen zu wachsen.

Unser Kirchenkreis bewahrt nicht nur Altes, sondern versucht auch neue Wege zu gehen. Etwas ganz Neues wagen wir mit einem Modellprojekt. Das Ganze nennt sich Famulatur. Der Famulus ist nicht nur die Typenbezeichnung eines landwirtschaftlichen Gerätes, eines Traktors, sondern die lateinische Bezeichnung für Schüler. Mit diesem Projekt wollen wir sogenannten Quereinsteigern den Eintritt ins Pfarramt ermöglichen. Ein Absolvent mit einem beliebigen Hochschulabschluss kann mittels eines berufsbegleitenden Masterabschlusses in Theologie einen entsprechenden Abschluss erwerben, welcher ihn befähigt, in den Pfarrdienst unserer Landeskirche aufgenommen zu werden.

Das Neue ist nun, dass wir die Person bereits bei uns im KK in einer Kirchengemeinde anstellen. Wir konnten die Landeskirche für das Projekt und eine stufenweise finanzielle Beteiligung gewinnen. Wir wollen dieses Projekt in der Gemeinde Golzow Planebruch etablieren. Die Person wird durch ein entsprechendes Mentorat begleitet. Mit diesem Modell wollen wir eine weitere Möglichkeit angehen, dem Pfarrermangel im ländlichen Raum zu begegnen. 

Kleinere Veränderungen wird es im Arbeitsfeld der Kirchenmusik geben. Seit über 6 Jahren haben wir eine 50 bzw. 25% Projektstelle mit Frau Dr. Ruhbaum besetzt. Diese läuft im Frühjahr nächsten Jahres aus. Wir wollen den Gospelchor aber sehr gern erhalten und werden für diese Arbeit in den nächsten fünf Jahren Honorarmittel zur Verfügung stellen. Ich danke der KG Bliesendorf sowie den Chormitgliedern, dass sie sich ebenfalls finanziell an dieser Arbeit beteiligen.

Auch im letzten halben Jahr gab es Veränderungen unter der Mitarbeiterschaft. Zum Reformationstag verabschiedeten wir uns in einem sehr schönen Gottesdienst von Frau Pfarrerin Johanna-Martina Rief in Brielow. Die große Beteiligung am GD zeugte von der großen Wertschätzung und ihrem segensreichen Wirken in den Gemeinden um den Beetzsee sowie in unserem Kirchenkreis.

Gott sei Dank haben die Gemeinden keine lange Vakanzzeit. Bereits am 1. Januar 2019 wird der Entsendungsgeistliche Stefan Jankowski seinen Dienst in den Gemeinden aufnehmen. Am 6.1. 18.00 Uhr soll er den Gemeinden vorgestellt werden.

Nach zwei erfolglosen Ausschreibungen der 2. Pfarrstelle des Pfarrsprengels Rädigke-Belzig gelang uns, noch eine zweite Entsendungsgeistliche für unseren Kirchenkreis zu gewinnen. Mit dem 1.01.2019 wird Pfarrerin Dr. Christiane Moldenhauer ihren Dienst in Bad Belzig aufnehmen. Der Vorstellungsgottesdienst wird voraussichtlich am 13.01. sein.

Ebenfalls mit einer Entsendungsgeistlichen, Pfn Ulrike Döbrich, konnten wir die vakante Krankenhauspfarrstelle im Johanniterkrankenhaus Treuenbrietzen besetzen.

Damit haben wir dann mit der Einrichtung der Famulatur in Golzow zum ersten Mal in der kurzen Geschichte unseres Kirchenkreises alle Pfarrstellen besetzt.

Aber nicht nur das, wir konnten auch zwei Mitarbeitende für unsere gemeindepädagogische Arbeit gewinnen. Herr Konstatin Geiersberg wird ab dem 1.12. die Arbeit im Pfarrbereich Päwesin und in der BRB-Domkirchengemeinde aufnehmen und ab 1.1.2019 werden wir Frau Simone Lippmann-Marsch als Jugendmitarbeiterin in der Region Lehnin begrüßen dürfen.

Am 27. Januar 2019 werden wir unsere Kreisbeauftragte für die Arbeit mit Kindern und Familien, Gemeindepädagogin Anja Puppe, im Rahmen eines Gottesdienstes in St. Gotthardt BRB, in ihr Amt einführen.

Im kommenden Jahr finden in der EKBO die Gemeindekirchenratswahlen statt. Ich möchte Sie ermuntern, nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten Ausschau zu halten und Menschen anzusprechen bzw. selbst zu überlegen, ob Sie erneut kandidieren. Unsere Kirche lebt von dem ehrenamtlichen Engagement und Menschen, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen.

Erinnert sei an die Fristen, wenn Sie Größe die Ihres Gemeindekirchenrates ändern wollen, bzw. über Zusammenlegungen von Gemeinden nachdenken. Alle Änderungswünsche müssen bis zum Januar dem KKR vorliegen, damit die entsprechenden Genehmigungen seitens des Konsistoriums eingeholt werden können.

Im nächsten Frühjahr wird es wieder einen Ältestentag geben. Am 23. Februar mit der Generalsuperintendentin Heilgard Asmus zum Thema Gemeinde.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 Superintendent S.-Thomas Wisch, Kloster Lehnin