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Berichte
Protokoll der Kreissynode Herbst 2017
Bericht des Superintendenten Thomas Wisch
Liebe Schwestern und liebe Brüder,
Nun ist es geschafft. Endlich sagen die einen, schade die anderen. Es ist geschafft das Reformationsjahr 2017, der Deutsche Evangelische Kirchentag Berlin, Potsdam und Wittenberg.
Unser Kirchenkreis, die Gemeinden, haben sich auf sehr unterschiedliche Weise in die Großereignisse des Jahres eingebracht. Ein Ergebnis haben Sie, liebe Schwestern und Brüder in unserem Trailer zur hergestellten DVD „Luthers Friedenslied“ gerade hören können. Sie können die DVD für 9,99 Euro bei Gabriele Maetz erwerben.
Aber das ist natürlich längst nicht alles. Im Laufe des Jahres gab es sehr unterschiedliche Veranstaltungen in unseren Kirchgemeinden. Ja, es war und ist etwas Besonderes, das Jahr 2017, das war allen Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerten abzuspüren.
Als ich am späten Abend des Reformationstages nach drei besuchten Veranstaltungen auf der Terrasse saß, um den Tag ausklingen zu lassen, war ich nicht nur sehr erfreut, sondern auch stolz über die geleistete Arbeit der Mitarbeitenden und der Gemeinden. Ja, ich bin, wenn ich das so mal sagen darf, stolz Superintendent dieses Kirchenkreises zu sein, deren Mitarbeitende und Gemeinden so tolle Projekte inszeniert haben. Danke Ihnen allen dafür!!! In den Veranstaltungen waren schon viele Früchte einer regionalen Idee sichtbar und erlebbar.
Ebenso danken möchte ich allen, die sich sehr engagiert zum Deutschen Evangelischen Kirchentag eingebracht haben. Viele Begegnungen sind entstanden, wenn ich nur an den Besuch und Kooperation der Delegation der Würtembergischen Kirche in der kleinen Gemeinde zu Garrey denke, oder mich auch an die Gastgeberrolle unserer Kirchgemeinden für das Reformationspicknick zum Abschlussgottesdienst in Wittenberg erinnere. Die vielen kirchenmusikalischen Angebote sollen dabei nicht vergessen werden. Es war in der Tat ein beeindruckendes Jahr. Unser Kirchenkreis hat sich mit über 60.000 Euro an der Finanzierung beteiligt. Es war und ist gut angelegtes Geld.
Neben all den wunderbaren Veranstaltungen und Erinnerungen bleiben natürlich auch Fragen. Wie sind wir als Evangelische Kirche, als Kirchenkreis, auch immer dem reformatorischen Erbe verpflichtet?
Schaffen wir es als Kirche in der Fläche, auf dem Land glaubhaft präsent zu bleiben?
Unser Kirchenkreis hat im letzten Jahr wieder 979 Gemeindeglieder verloren. Das ist eine volle Pfarrstelle!!! Das kann uns nicht egal sein.
Heute haben wir auf der Synode ein Instrument verabschiedet, wie wir in Zukunft den Einsatz unserer hauptamtlichen Mitarbeitenden regeln können. Das ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Es ist nur Mittel zum Zweck, unsere Anstrengungen müssen dahingehen, wie wir unseren christlichen Glauben sprachfähig machen und einladend in das Land wirken können. „Das was Christum treibet“ ist Orientierung für unser Handeln, für alle Strukturüberlegungen.
In Gesprächen mit Gemeindegliedern und hauptamtlichen Mitarbeitenden begegnen mir oft Skepsis und auch immer wieder mal der Vorwurf, wir, der KKR, würden nur auf die Strukturen und Zahlen schauen. Wir müssten mehr auf die Bedürfnisse der Gemeinden achten. Gleichzeitig wird aber auch an ein Gemeinde- und Pfarrerbild des 19. Jahrhundert gedacht und daran festgehalten. Dieses lässt sich aber nicht mehr mit den immer größer werdenden Pfarrbereichen bewerkstelligen. Wir müssen uns dringend mit den Gemeindebildern beschäftigen und mit den Vorstellungen, was ein Pfarrer, eine Pfarrerin, leisten kann und soll. Es gibt da in anderen Landeskirchen durchaus schon erprobte Modelle.
Der Kirchenkreis hat seit Jahren einen Strukturfond aufgelegt, der die Finanzierung von Gemeindeberatungen ermöglicht. Die Region Belzig-Niemegk und einzelne Gemeinden haben sich da bereits auf dem Weg gemacht. Ich kann sie nur alle dazu ermutigen. Die Regionen bieten dazu die Planungsgrößen, die Rahmenbedingungen. Jetzt kommt es darauf an, die Gestaltungsräume zu füllen.
Nachholbedarf gibt es anscheinend noch im Verständnis der Region, was soll und kann sie leisten? Hier werde ich mich in nächster Zeit mit den jeweiligen Vorsitzenden der Regionalbeiräte in Verbindung setzen. Der von der Landessynode zur Kenntnis genommene Abschlussbericht der Strukturkommission gibt gerade in dem Kapitel zur Gemeinde wichtige Impulse. Es lohnt sich, diesen zur Kenntnis zu nehmen und sich damit auseinander zu setzen.
Noch haben wir die Ressourcen. Wir sollten sie jetzt in den guten Zeiten nutzen.
Die hauptamtlich Mitarbeitenden haben auf ihrer jährlichen Mitarbeiterfreizeit versucht ein Resümee der 5jährigen Zeit unseres Kirchenkreises zu ziehen. Wo stehen wir? Wo hakt es noch? Was für Ideen für die Zukunft gibt es?
Es wurde dabei deutlich: Wir sind auf dem Weg. Eine erste Auswertung und Sortierung erfolgt durch den Leitungskreis, um es dann der Mitarbeiterschaft zu spiegeln.
Schon auf der letzten Synode habe ich erwähnt, dass es ernsthafte Anstrengungen der evangelischen Kirchgemeinde Heilig Geist Werder gibt, den Kirchenkreis zu wechseln. Hier ist der Stand, dass die KG sich klar für einen Wechsel in den EKMB ausgesprochen hat. Der Prozeß wird nun von der Kirchenleitung eingeleitet. Wir werden uns auf der Frühjahrssynode dazu zu positionieren haben.
Seit zwei Jahren haben der Kirchenkreis und etliche Gemeinden sich der Arbeit mit geflüchteten Menschen angenommen. Es steht nun die Frage, ob und wie der KK weiterhin eine finanzielle Unterstützung für zwei Personalstellen, die an unsere beiden Diakonischen Werke gebunden sind, fortsetzt. Der KK hat sich dazu klar positioniert, möchte aber gern an eine eventuelle Kofinanzierung staatlicher Stellen anknüpfen. Dazu gibt es bereits erste positive Signale aus der Stadt Brandenburg. Allerdings sind die Förderrichtlinien noch nicht freigegeben. Die Finanzierung soll dann aus den Projektstellenfond erfolgen.
Der auf der letzten Herbstsynode eingerichtete Technikfonds von 100 000 Euro ist mit Hilfe der eingesetzten Arbeitsgruppe und Herrn Becker ausgegeben. Alle Mitarbeitenden und Gemeindebüros haben jetzt neue Technik und entsprechende Software erhalten. Die Zukunft wird mehr und mehr digitalisiert werden. Ich nenne nur das neue KirA Programm mit der elektronischen Kirchenbuchführung oder das in Kürze eingeführte Intranet der Landeskirche. Damit verbunden ist auch ein höherer Anspruch an die Datensicherheit. Hier ist noch Einiges zu leisten. Erfreulicherweise ist es gelungen, unseren ekmb-Mail-Adressen Anteil zu erhöhen, wenn es auch noch einige Lücken gibt. Ich möchte Sie auffordern, in einem äußeren Erscheinungsbild, einer gemeinsamen Adresse ekmb unsere Verbundenheit zu zeigen.
Der ebenfalls auf der letzten Herbstsynode beschlossene Orgelfonds in Höhe von 200 000 Euro ist fast ausgeschöpft. Mit Hilfe unseres Orgelsachverständigen Kantor Kuntz konnten über 20 Orgeln in unseren Kirchgemeinden repariert, gesäubert und instandgesetzt werden, bzw. sind in der heißen Planungsphase. Damit weitere Orgeln spielen können, ist eine Auffüllung des Fonds beantragt worden.
Damit verbunden ist das Bemühen unserer Kantoren, diese Orgeln auch zu spielen und Orgelnachwuchs auszubilden. Das Orgelausbildungszentrum in Brandenburg an der Havel ist für uns ein Glücksfall. Es wird sehr rege genutzt und die Kurse sind übervoll. Auch wird an einer Idee „Orgelpaten“ gearbeitet.
Der Kreiskirchenrat hatte im vergangenen Jahr sehr viel Arbeit, viele Anträge und Probleme zu bewältigen. Ich danke allen Mitgliedern, die die oft sehr umfangreiche Tagesordnung studiert und durch ihre Teilnahme und regen konstruktiven Austausch zu sehr effektiven Ergebnissen geführt haben. Es hat sich dabei bewährt, dass die Mitglieder aus den Weiten des Kirchenkreises zusammenkommen, um so ein relativ breites Meinungsbild für die Bewältigung der Aufgaben zu erhalten.
Der KKR musste im vergangen Jahr bei einer Kirchgemeinde zu einem ungewöhnlichen Instrument der Aufsicht zurückgreifen. Durch Rücktritte von Gemeindeältesten war ein Kirchenrat nicht mehr handlungsfähig. Die Grundordnung sieht in diesem Fall die Einsetzung eines Bevollmächtigenausschusses vor. Der KKR hofft nun, dass die Gemeinde bald wieder einen handlungsfähigen Gemeindekirchenrat aufstellen kann.
Personal
Leider konnte die Pfarrstelle Golzow-Planebruch trotz erheblicher Bemühungen noch nicht besetzt werden. Die nun fast einjährige Vakanz ist mehr als eine Herausforderung für die Gemeinde, und ich kann den Ältesten gar nicht genug danken, dass sie nicht den Mut verlieren und den Gemeindebetrieb aufrechterhalten. Zugleich ist eine Vakanz auch immer mit zusätzlichen Aufgaben für die Nachbarkolleginnen und Kollegen verbunden.
Die Kirchgemeinde Treuenbrietzen ist, bedingt durch längere Krankheit des Pfarrkollegen, in eine vakanzähnlichen Situation. Kollegen der Nachbarregionen und ehrenamtliches Engagement versuchen das Nötigste abzudecken.
Die Kirchengemeinden des ehemaligen Pfarrbereiches Brandenburg Ost wurden mittlerweile neu zugeteilt.
Krahne und Reckahn sind in die Kirchengemeinde Golzow-Planebruch integriert, Schmerzke und Göttin in St. Katharinen Brandenburg an der Havel. Rietz ist nach Netzen gekommen und die Kirchgemeinde Brandenburg Ost (Wust und Gollwitz) wurde dem Pfarrbereich Jeserig Schenkenberg zugeordnet.
Erfolg hatten wir mit der Wiederbesetzung der Dompfarrstelle in Brandenburg an der Havel - Pfarrerin Susanne Graap. Sie sollte Ihren Dienst zum 1. Oktober beginnen. Durch den tragischen Tod Ihres Ehemannes wurde dieser auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Die Elternzeit des Domkantors Fladerer-Armbrecht konnte relativ zügig mit einer Vertretungsregelung in der Person von Casper Wein abgedeckt werden.
Im Sommer, konkret ab dem 01.09., konnten wir die 50% Pfarrstelle Stücken mit der Entsendungskandidatin Nadja Mattern besetzen. Sie haben sie ja bereits heute in der Andacht erlebt. Die Herausforderung besteht nun darin, die gemeindliche Arbeit so zu strukturieren, dass wirklich eine 50%ige Arbeitsbelastung herauskommt. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich noch einmal bei den Ältesten der Gemeinden bedanken, die konstruktiv mitdenken und arbeiten.
Pfarrer Dr. Martin Gestrich wird zum Ende des Jahres aufgrund seiner Krankheit in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden. Die Pfarrstelle Bad Belzig soll wieder besetzt werden. Allerdings wird zuvor ein Diskussions- und Beteiligungsprozeß in der Region stattfinden. Damit greift zum ersten Mal unser Regionenkonzept.
Auf der November Sitzung des Kreiskirchenrates wurde zum neuen Kreisbeauftragten für die Arbeit mit Kindern der Gemeindepädagoge Mario Lukkari gewählt. Er wird seinen Dienst voraussichtlich Anfang nächsten Jahres beginnen. Die Besetzung war notwendig, weil die vorherige Stelleninhaberin Bettina Radcke als Studienleiterin in das AKD (50% RAZ) berufen wurde. Herr Lukkari wird auch die 50% Stelle Gemeindepädagogik in der nördlichen Region Beelitz-Treuenbrietzen übernehmen, nachdem Frau Marianne Texter in den Ruhestand verabschiedet worden ist.
Ebenso hat Frau Ursula Schirr, Gemeindepädagogin in der Auferstehungsgemeinde, ihren aktiven Dienst beendet. Durch eine Umsetzung von Frau Hübner konnte die Lücke dort schnell wieder geschlossen werden. Für die daraufhin sich auftuende Lücke in Beelitz konnte Frau Döring gewonnen werden. Sie befindet sich gerade in einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Gemeindepädagogin.
Frau Maria Schuke hat ihre 20% Stelle als Gemeindepädagogin im Bereich Töplitz aufgegeben. Diese Lücke konnte trotz erheblicher Anstrengung noch nicht geschlossen werden.
Im Stellenplan finden Sie immer noch ein N.N. auf der Position der Jugendarbeit in der Beelitz- Treuenbrietzener Region. Leider war die Ausschreibung der Stelle nicht erfolgreich und muss wiederholt werden.
Überraschenderweise mussten wir uns im Frühsommer von der Kirchenmusikerin Henriette Etté (Treuenbrietzen) trennen. In der Neubesetzung der Stelle sind wir noch richtig vorangekommen. Hier wird es aber hoffentlich bald zu einem Lösungsvorschlag kommen. Ich bitte daher noch um Geduld.
Zwei Termine möchte ich Ihnen bereits für das nächste Jahr mitgeben. Zum einen findet unser jährlicher Ältestentag am 17. Februar statt und unser dritter Kreiskirchentag am Trinitatissonntag, den 27. Mai 2018.
Evangelische Kirche ist eine Beteiligtenkirche. Haupt und Ehrenamtliche arbeiten an der Idee des Reiches Gottes, den Gemeinden. So möchte ich allen danken für Ihr Engagement und ihren Einsatz. Mein besonderer Dank geht an das Präsidium unserer Synode, dass auch diese wieder sehr gut vorbereitet und geleitet hat. Vielen Dank Herrn Köhler-Apel, Herrn Notzke und Frau Mannzen. So wie Pfarrerin Martina Rief und Herrn Prof. Dr. Thomas Götze.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Superintendent S.-Thomas Wisch, Kloster Lehnin