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Berichte
Protokoll der Kreissynode Frühjahr 2019
Bericht des Superintendenten Thomas Wisch
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder im Herrn.
Zwei Dinge möchte ich meinem Rechenschaftsbericht aus aktuellem Anlass voranstellen:
1. Es ist ja immer wieder sehr schön, wenn die örtliche Presse die Arbeit der Kirche wahrnimmt und über die zahlreichen Ereignisse aus den Kirchgemeinden und dem Kirchenkreis berichtet. Dafür recht herzlichen Dank.
Allerdings hat der Artikel von der Wochenendausgabe vom 16./17. März mit der Überschrift „Auferstehung? Schnee von gestern!“ nicht nur bei mir große Verwunderung und bei manchem Gemeindeglied oder Mitarbeitenden Irritationen ausgelöst. Was, glauben denn die hauptamtlichen Mitarbeitenden nicht mehr an die Auferstehung?
Am 6. März trafen sich Pfarrkolleginnen und -kollegen zu ihrem monatlichen Konvent. Diese Veranstaltungen haben neben allgemeinen Austausch immer Fort- und Weiterbildungscharakter.
Prof. Dr. Jens Schröter (NT Prof. an der HU) referierte mit dem Thema „Perspektiven auf Leiden und Tod Jesu im Neuen Testament“. Ein Blick auf die neuere Forschungsgeschichte sollte unsere Sinne schärfen. Wie ist das zu verstehen, der Tod Jesu am Kreuz?
Wir haben an diesem Tage weder etwas beschlossen oder uns geeinigt, dass wir nun verstärkt über das Leiden predigen wollten. Durch eine unsachgemäße Wiedergabe kam es über einen Pressemitteilung eines Kollegen zu diesem Artikel. Ich möchte hiermit erklären und im Namen aller Kolleginnen und Kollegen richtigstellen:
Erst aus dem Ereignis der Auferstehung können wir das Leid und die Passion Jesu am Kreuz interpretieren und ansatzweise verstehen.
Erst im Licht der Auferstehung, dass Gott seinen Sohn nicht im Tod gelassen hat, können wir Trost und Halt auch in den dunkelsten Stunden unseres Lebens erhalten. Das ist unser Bekenntnis und hier lassen wir nicht locker, dieses zu verkündigen.
Sie merken schon, ich sage das zu Ihnen in einem gewissen „heiligem Zorn /Eifer“.
Wir, als Kirche genügen nicht uns selbst, sondern sind dem Evangelium, der frohmachenden Botschaft, welche sich gerade an der Osterbotschaft festmacht, verpflichtet.
Wir haben dafür Sorge zu tragen und in besonderer Weise die hauptamtlichen Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst, klar und deutlich sowie verantwortlich mit dem Wort Gottes umzugehen. Das Wunder der Auferstehung war nicht gestern, sondern ereignet sich jeden Tag neu unter uns.
2. Die Protestkundgebung einzelner Bürgerinnen und Bürger, Gemeindeglieder aus dem Ort Dahnsdorf.
Ich kann Ihnen versichern, dass der KKR schon des Öfteren ihre Fragen und Probleme gehört hat und nach Lösungen sucht. Der Handlungsrahmen ist in der Grundordnung und in den Richtlinien unserer Kirche gegeben.
Wie Sie wissen, hat es in der Vergangenheit zahlreiche Versuche gegeben, alle Seiten zu hören. Dabei waren viele Ebenen der Kirche einbezogen. Noch hat das zu keiner Lösung geführt, die (sach- und ordnungsgemäß) für alle Seiten zufriedenstellend ist. Das ist sehr bedauerlich. Der Kreiskirchenrat hat deshalb auf seiner letzten Sitzung am 13. März eine Visitation der Kirchgemeinde Planetal beschlossen.
Ich bitte Sie herzlich, diesen vorgeschlagenen Weg zu unterstützen und nach einem Weg zu suchen, der für alle Beteiligten möglich ist. Der zu einem konstruktiven und respektvollen Umgang miteinander führt. Der ein Zusammenwirken für die Erhaltung der Kirche und ein Gestalten des Gemeindelebens innerhalb der Kirchgemeinde Planetal mit seinen Ortsteilen ermöglicht.
Auf einer Kreissynode ist diese Aufgabe nicht zu bewältigen.
Vielen Dank.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Synode,
nun ist es also perfekt. Die Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder ist seit dem 1. Januar 2019 Bestandteil unseres Kirchenkreises. Recht herzlichen Dank, dass wir heute auch gleich bei Ihnen zu Gast sein dürfen.
Damit ist der EKMB nicht nur geographisch gewachsen, (es gibt eine neue KK-Karte) sondern auch in der Mitgliederzahl. Wir zählen (Stand 31. Dezember 2018) nun 28.690 Gemeindeglieder. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor mit sinkenden Gemeindegliederzahlen zu tun haben. Werder nicht mitgerechnet haben wir 314 Gemeindeglieder weniger. Vor allem in der Region Belzig Niemegk. Eine leichte Beruhigung der Zahlen sind in wenigen Gemeinden des sogenannten Speckgürtels an den Metropolen wie Werder, Potsdam und Brandenburg zu verzeichnen. Es lohnt sich, die Zahlen in den jeweiligen Gemeindekirchenratssitzungen anzuschauen und zu versuchen sich entsprechend aufzustellen. Das KVA ist ihnen sicherlich bei der Erstellung des Zahlenwerkes behilflich. Mögliche Fragen könnten sein: Wo stehen wir in 10 Jahren? Wie ist unsere Gemeindestruktur? Wo investieren wir? In Kirchgebäude, in Orgeln, Glocken oder in Begegnungen mit Menschen?
Der Kreiskirchenrat kam regelmäßig, einmal im Monat (11 Mal im Jahr) zusammen und hat die umfangreichen Tagesordnungen abgearbeitet. Das Klima im KKR ist konstruktiv und geschwisterlich geprägt. Auch unterschiedliche Meinungen können sachlich bearbeitet und besprochen werden, dafür bin ich allen Mitgliedern sehr dankbar. Die Anträge sind in der Regel sehr gut von den Arbeitsgruppen, insbesondere von der AG Haushalt und Finanzen vorbereitet.
Wie auch in den vergangenen Jahren trafen wir uns an einem Januarwochenende zu einer Klausurtagung in Neu-Seddin. Schwerpunkte der Klausur waren die Optimierung der zahlreichen Fonds in unserem Kirchenkreis und die Frage wie die Arbeit in den Regionen verbessert werden kann? Die Stellung und Aufgabe der Regionalbeiräte? Entsprechende Arbeitsaufträge wurden erteilt. Desweitern wurde beschlossen, dass unser Kirchenkreis in das landeskirchliche Intranet integriert wird. Dieser Prozess ist noch in Arbeit.
In den letzten 12 Monaten hat der KKR in Absprache mit der AGHF und dem Orgelsachverständigen Kantor Winfried Kuntz weiteren 21 Kirchgemeinden einen Zuschuss aus dem Orgelfonds genehmigt. Damit wurden bisher insgesamt sage und schreibe 43 Orgeln restauriert bzw. bespielbar gemacht. Der Orgelfonds von 300.000 € ist damit nahezu erschöpft. Der von uns aufgelegte Orgelfonds ist in der Landeskirche einmalig und ist eine wirkungsvolle Unterstützung der Kirchgemeinden und eine Erfolgsstory.
Nun liegt es an den Kirchgemeinden die Instrumente zu pflegen und auch zu bespielen. Dazu wurde von unserem Kreiskantor KMD Gerhard Oppelt die Idee der Orgelpatenschaften geboren. Es ist anzustreben, dass jede Orgel regelmäßig bespielt wird. Dabei sind die künstlerischen Anforderungen nicht als primär anzusehen, sondern einfach die Tatsache, dass regelmäßig Luft durch die Pfeifen gepustet wird. (Denn es gibt nichts Schlimmeres für eine Orgel, als dass sie nicht bespielt wird.) Optimal ist natürlich, wenn sich Personen finden, die das Instrument auch zu einem GD spielen können. Ich höre immer wieder, dass das schon in zahlreichen Gemeinden gelingt. Das ist wunderbar! In BRB an der Havel haben wir mit dem Kirchlichen Ausbildungszentrum und seinen Angeboten das Orgelspiel zu erlernen und zu vertiefen optimale Bedingungen.
Am 23. Februar fand wieder unser Ältestentag statt. Er war nicht nur gut besucht, sondern auch von interessanten Gesprächen und einem sehr konstruktiven Klima geprägt. Den Impuls zum Thema: „Wieviel Mitglieder braucht eine Kirchgemeinde um Kirchgemeinde zu sein?“ gab uns die Generalsuperintendentin Heilgard Asmus. In unterschiedlichen Arbeitsgruppen spürten wir der Frage nach, ob wir als geistliche Gemeinschaften vor Ort auch den Status einer Körperschaft Öffentlichen Rechtes benötigen? Diese Frage wird uns noch weiter beschäftigen, gerade wenn es um Gemeindegrößen geht.
Seit Dezember des vergangenen Jahres führe ich mit den Pfarrkolleginnen und Kollegen einzeln sogenannte Orientierungsgespräche. Trotz des hohen Zeitaufwandes bin ich sehr dankbar für diese Gespräche. Ich erlebe viele hochmotivierte Mitarbeitende und höre von zahlreichen tollen Gemeindeaktivitäten. Aber ich höre auch Nöte, Ängste, Klagen von Überlastungen.
Auf der Ebene der Landeskirche wird gegenwärtig eine sehr lebhafte Diskussion über die Arbeitszeit von Pfarrerinnen und Pfarrer geführt. Die Musterdienstvereinbarung soll heutigen Anforderungen im Pfarrberuf angepasst werden. Eine Dienstvereinbarung ist keine Dienstanweisung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern eine Vereinbarung zwischen der Pfarrperson und der bzw. den Gemeinde/n. Wie ist die Arbeit gemeinsam zu schaffen? Wer kann, will, muss welche Aufgaben übernehmen? Welche Schwerpunkte setzt sich eine Gemeinde in einer bestimmten Zeit?
Noch immer wird eine Kirchgemeinde von Vertretern des Kreiskirchenrates mittels eines Bevollmächtigtenausschusses geleitet. Ich möchte Pfn. Juliane Rumpel und Rainer Pilz ausdrücklich für diese zusätzliche Arbeit danken. Es bleibt die Hoffnung, dass mit der neuen GKR-wahl wieder ein arbeitsfähiger GKR eingesetzt werden kann.
Das Jahr 2019 ist ein Wahljahr. Neben Gemeindekirchenratswahlen im November wird es am 5./6. April die Bischofswahl geben. Zur Wahl stehen unser Propst Dr. Christian Stäblein, Pfn. Heidrun Dörken, Sonderbeauftragte aus der Hessen Nassauischen Kirche und Prof. Dr. Jochen Arnold aus dem Michaeliskloster Hildesheim.
Nicht zuletzt soll in diesem Jahr über das Europaparlament und den Brandenburgischen Landtag abgestimmt werden. Mit großer Sorge sehe ich das Erstarken von rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien. Ich bitte Sie herzlich, sich intensiv mit den Wahlprogrammen auseinander zu setzen und zu prüfen, was für ein Welt- und Menschenbild dort sichtbar wird und ob es unserem christlichen Glauben entspricht. Die Kirchenleitung hat vor wenigen Wochen eine Handreichung zum Umgang mit rechtspopulistischen Menschen in Beziehung zur Ältestenwahl verabschiedet. Sie ist lesbar über die Internetadresse gkr-ekbo.de, bzw. in allen Pfarrämtern.
Sie wird in den nächsten Monaten die Gemeindekirchenratswahlen intensiv beschäftigen. Ich bin allen sehr dankbar für Ihren so wertvollen Dienst in und an unserer Kirche. Ich möchte Sie bitten, bei der Aufstellung der Kandidatenliste auch nach geeigneten Personen Ausschau zu halten, die ihre Gemeinden, Regionen in der Synode sowie in den entsprechenden Gremien vertreten können.
Auf der letzten Synode im Herbst 2018 haben wir Finanzmittel von fast einer Mill. Euro für Stellen zur Entlastung der Kirchgemeinden bereitgestellt. An der Struktur der Geschäftsführung für die Kindergärten sowie des Fundraisers wird noch gearbeitet.
Aber ich bin sehr erfreut, dass es uns gelungen ist, ab dem 1. April Frau Andrea Molkenthin als Baupflegerin unseres Kirchenkreises einzustellen. Sie ist Bauingenieurin von Beruf und hat viele Erfahrungen im Kirchenkreis Stendal sammeln können. Sie bedarf noch einer kleinen Eingewöhnungszeit.
Mit der Besetzung der Famulatur ab 1. April mit Herrn Oliver Notzke haben wir nun alle Pfarrstellen besetzt. Weiterhin steht uns Pfr. Winkler als Unterstützung zur Verfügung.
Das ist auch dringend notwendig, da zum einen ein Kollege eine längere Zeit krankheitsbedingt ausfallen wird und zum anderen benötigen wir die Unterstützung für Vertretungsdienste einer Kollegin in Elternzeit und zum Abfedern der Studienzeiten des Famulus.
Im gemeindepädagogischen Bereich wird es in Kürze eine Neuausschreibung geben, nachdem wir uns von Diakon Veit Kuhr aus Werder wieder getrennt haben. Wie auch im Pfarrdienst haben wir auch im gemeindepädagogischen Bereich eine längere Krankheitszeit einer Kollegin zu kompensieren.
Eine nicht zu erwartende neue Situation hat sich in der Kirchenmusik in Brandenburg ergeben. KMD Fred Litwinski musste schweren Herzens aufgrund einer Hörbehinderung die Chorarbeit abgeben. Gegenwärtig suchen wir nach einer tragbaren und längerfristigen Lösung.
Zum Schluss möchte ich Ihnen noch eine Information für den Kalender mit auf dem Weg geben. Unser nächster Kreiskirchentag wird am Trinitatissonntag, 7. Juni 2020 in Brandenburg auf dem Domgelände stattfinden.
Dank an Präsidium, Präses und Supturteam