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Frühjahr 2018

Nach der Landessynode vom 13. bis 14. April 2018 fand die Kreissynode am 21. April 2018 in Lehnin statt. Grußworte, Berichte und Protokoll sind zum Download verfügbar.

Bericht des Superintendenten Thomas Wisch

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

Ich möchte Sie recht herzlich mit dem kommenden Wochenspruch aus dem 2.Korintherbrief zu unserer Kreissynode grüßen. Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2.Kor 5,17

An so einem schönen Frühlingstag wie heute, fällt es uns nicht schwer, an das Neue zu denken. Die Natur sprießt aus allen Ecken und mit voller Kraft entsteht Neues. Das tut gut, nach der langen grauen Zeit. Als christliche Gemeinden leben wir aus und in der Osterzeit. Jubilate. So heißt der kommende Sonntag. Jauchzet alle Lande. (Ps 66,1) Wir, liebe Schwestern und Brüder, zeugen von der Auferstehungshoffnung in die Welt hinein. Auf diesem Wege wollen wir uns ermutigen und stärken lassen.

Weniger ermutigend sind allerdings die Zahlen der Gemeindeglieder in unserem Kirchenkreis.
Denn unser KK ist auch in diesem Jahr nicht gewachsen, sondern nach Zahlen des KVAs, Stand 31.12.2017, um 745 Gemeindeglieder auf insgesamt 26 435 geschrumpft. 745 - das ist eine gesamte Mitarbeiterstelle. Dennoch konnten wir aufgrund erhöhter Zuweisungen den Stellenplan halten! Ich stelle dieses an den Anfang meines Berichtes, nicht um zu demotivieren, sondern um aufzuzeigen, dass unser Tun immer zwischen der Spannung der Hoffnung der österlichen Auferstehung und der Realität zu verantworten ist.

Der KKR, kam wie in den Jahren zuvor, monatlich zu seinen Sitzungen zusammen. Die Tagesordnungen waren stets sehr gut mit Anträgen aus den Gemeinden gefüllt. Mit großem Engagement wurden Diskussionen geführt und Entscheidungen gefällt. Bewährt hat sich, wie auch in den Jahren zuvor, unsere Klausurtagung im Januar in Neuseddin. Dankbar bin ich für die konstruktive Arbeit der ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden. Die Zusammenarbeit der AG HF und AG Bau haben wir strukturell etwas verändert, so dass der Informationsfluss besser funktioniert. Wir hoffen, dass es sich bewährt.

Im Januar dieses Jahres legte Herr Scharner sein Amt als KKR- und Synodenmitglied nieder. Herr Scharner hat sehr oft und engagiert auf die missionarische Ausstrahlung der Kirche hingewiesen. Das war wichtig. Wir sind für seinen Dienst sehr dankbar, der KKR bedauert mit Respekt seine Entscheidung. Auf dieser Synode wird deshalb ein neues Mitglied aus ihren Reihen in den KKR gewählt werden.

Neben vielen Einzelthemen kristallisierten sich drei Schwerpunktthemen im letzten Jahr heraus.
1.    Arbeit mit geflüchteten Menschen
2.    Überlegungen zum Antrag Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder
3.    Unterstützung der Gemeinden

Zu 1. Der EKMB hat in den Jahren 2016/2017 222.174,20 Euro und für das Jahr 2018 nochmals 71.500 Euro für die Netzwerkkoordination Flüchtlingsarbeit in unseren beiden Diakonischen Werken aus der Rücklage bereitgestellt. Dazu kommen Gelder aus den laufenden Haushalten in Höhe von 7.500 € pro Jahr für einzelne Gemeindeprojekte mit geflüchteten Menschen. Diese Arbeit war in den Regionen inhaltlich sehr unterschiedlich strukturiert. Während es in BRB mehr um Koordination der Beteiligten verschiedener Netzwerke und der Engagierten in der Arbeit mit geflüchteten Menschen ging, hat sich in der Region Belzig mehr eine intensive persönliche Begleitung der geflüchteten Menschen herausgebildet.

Mittlerweile ist die Zahl der asylsuchenden Menschen aus den Not- und Krisengebieten der Welt gesunken. Der Landkreis PM hat sich in der Flüchtlingsarbeit mit eigenen Sozialarbeitenden gut aufgestellt. Die neuen Herausforderungen besehen nun in der Integration der schutzsuchenden Menschen in den Kommunen und vor allem in unseren Kirchgemeinden. Auch sind die Bedarfe in unserem KK sehr unterschiedlich ausgeprägt. Mit den staatlichen Trägern wurde intensiv nach einer Kofinanzierung der Arbeit gesucht. In BRB an der Havel gelang das, so daß wir Geld für eine einjährige Verlängerung der Stelle von Frau B. Boer zur Verfügung gestellt haben. Dem DW PM gelang die Kofinanzierung leider nicht. Auch erhärtet sich der Eindruck, dass eine weitere finanzielle Ausstattung einer Personalstelle zumindest in dem Bad Belziger Bereich nicht mehr gerechtfertigt ist. Dennoch, und das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen, bleibt die Aufgabe der Integration der Geflüchteten und zum Teil getauften Christen in unseren Gemeinden. Hier spricht sich der KKR weiterhin für eine punktuelle finanzielle Unterstützung aus dem laufenden Haushalt aus.

Weiterhin gebietet sich in besonderen Situationen in sorgfältiger Abwägung als ultima ratio das Kirchenasyl. Danken möchte ich den beteiligten Kirchgemeinden, die sich der nicht leichten Aufgabe stellen.

Zu 2. Über den erwünschten Wechsel der Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder haben wir Sie ja bereits in den vergangenen Synoden über den jeweiligen Stand informiert. Es gab eine Anzahl von Gesprächen im KKR mit Vertretern der HGKW, sowie mit dem Präsidium und der Kirchenkreisleitung Potsdam. Der KKR hat einen kleinen Lenkungsausschuss gebildet, um diese Gespräche vorzubereiten und durchzuführen. Über den Stand der Dinge werden wir Sie im weiteren Verlauf der Synode informieren. Wir haben Ihnen auch eine von der Kirchenleitung angeforderte Stellungnahme des KKRs zukommen lassen.

Zu 3. (Regionen) In all unseren Überlegungen muss geschaut werden, wie die frohmachende Botschaft mit Freude und Engagement an die Frau und den Mann gebracht werden kann. Was brauchen die Gemeinde, der Pfarrbereich, die Region vor Ort?

Für viele KGn ist u.a. die zunehmende Verwaltungsarbeit eine große Herausforderung. Besonders deutlich wird das in einer Vakanzsituation eines Pfarrbereiches. Der KKR hat hier auf besonderen Antrag der KGn, befristeten Erhöhungen des Stellenumfanges der Gemeindesekretärinnen aus der Rücklage zugestimmt. Schon vor einem Jahr hat die Synode beschlossen, die erforderliche Personalkostenrücklage für Gemeindesekretärinnen zu übernehmen.

Aus dem Haushaltüberschuss 2016 flossen im letzten Jahr 195.597,75 € in die Gemeinden zurück. Das sind 7,16 € pro GGL. Dieses Geld konnte für die Kosten einer Verwaltungs- oder auch Honorarkraft für kirchenmusikalische Aktivitäten genutzt werden.

Nun möchte der KKR der Synode einen weiteren Vorschlag für Entlastungen der KGn machen.
Es sollen bis zur Herbstsynode, also bei der Vorstellung des neuen Stellenplanes, Finanzierungsvorschläge für eine Kindergarten-Geschäftsführung, einen Baupfleger und eine Stelle für die Einwerbung von Drittmitteln mit 50% RAZ erstellt werden. Diese Stellen bedürfen einer Anschubfinanzierung und sind zunächst befristet. Mittelfristig sollen sie sich aber selber tragen. Finanziert werden sollen diese Stellen aus den Rücklagen.
Sie hören, das vorhandene überschüssige Geld kommt den Gemeinden wieder zugute.

In den letzten beiden Jahren haben wir verschiedene Projekte der Gemeinden zusätzlich unterstützt. Es wurde für 2017 anläßlich des Reformationsjubiläums der Reformationsfondsin Höhe von 60.000€ eingerichtet. 24 Projekte wurden eingereicht und bewilligt. Allerdings sind noch gut 7000 € nicht abgerufen.

Desweiteren wurde 2016 ein Orgelfonds in Höhe von 200.000 € eingerichtet und 2017 mit weiteren 100.000 € aufgestockt. Das zur Verfügung gestellte Geld soll den Gemeinden ermöglichen, ihre Orgeln in Absprache mit unserem Orgelsachverständigen Kantor W. Kuntz zu ertüchtigen. 26 Anträge lagen bereits vor und 163.650 € sind bereitgestellt. Verbunden mit dem Orgelrenovierungsprogramm erarbeitet unser Kreiskantor KMD G. Oppelt gegenwärtig die Idee von Orgelpatenschaften.

Durch das landeskirchliche kirchenmusikalische Ausbildungszentrum in Brandenburg an der Havel haben wir optimale Möglichkeiten, in überschaubarer Nähe Nachwuchs an der Orgel ausbilden zu lassen. Wie ich vernommen habe, sind die entsprechenden Kurse sehr gut ausgebucht und die Teilnehmer kommen in nicht unerheblichen Umfang aus unserem Kirchenkreis. Die Investition einer Kirchenmusikerstelle (KM1) in der Stadt BRB beginnt damit bereits Früchte zu tragen.

Noch ein weiterer Fonds wurde eingerichtet. Der sogenannte Technikfonds in Gesamthöhe von 185.000 €. Aus diesem Fonds wurden bis zur Stunde 98.297,77 € für Computer, Hard- und Software sowie Zubehör für die Mitarbeitenden und Gemeindebüros ausgegeben. Herr J. Becker, zuständig für die Technik und Support, hat die Einrichtung und Betreuung der Geräte übernommen. Verbunden mit der Ausgabe der Geräte ist neben den datenschutzrelevanten Auflagen die Benutzung einer ekmb-Adresse als Erkennungsmerkmal unserer gemeinsamen Arbeit.

Ein weiteres, uns immer wieder beschäftigendes, Thema ist: Wie geht es weiter mit den Regionen. Drei Regionalbeiräte haben ihre Arbeit mit unterschiedlichen Intentionen aufgenommen. Die Region Beelitz- Treuenbrietzen ist noch zu keiner abschließenden Bildung eines Beirates gekommen und hat auch noch keine Person für den Vorsitz berufen können. Das ist sehr bedauerlich. Auf der heutigen Synode möchte ich Ihnen, liebe Synodale, die Idee der Regionalbeiräte noch einmal näherbringen. Dazu also später mehr.

Personalia

Wie auch in den vergangenen Jahren gab es Veränderungen in der Mitarbeiterschaft.

Zunächst die Pfarrstellen.
Verabschieden mußten wir uns leider Gottes von unserem langjährigen Kollegen, von Pfarrer Dr. Martin Gestrich, der am 7.Februar viel zu früh zu unserem himmlischen Vater heimgerufen wurde. In einer würdigen und bewegenden Trauerfeier haben wir uns von ihm verabschiedet und ihn zur letzten Ruhestätte geleitet. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Kirchengemeinde Belzig, bei den Kollegen und bei Pfarrer H. Kautz bedanken. Der Schmerz über den Verlust wiegt schwer und hat keinen von uns unberührt gelassen. Die Pfarrstelle im Pfarrsprengel Rädigke-Belzig ist nun zur Wiederausschreibung freigegeben und wird im nächsten Amtsblatt veröffentlicht.

Zum 31.Oktober dieses Jahres wird Pfarrerin Martina Rief aus dem Pfarrbereich Päwesin in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Durch eine weitblickende Vorarbeit des Pfarrbereiches und des Regionalbeirates war es möglich, diese Stelle bereits auszuschreiben. Nach heutigem Stand gibt es eine Person, die sich für diese Stelle interessiert. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass die Vakanzzeit so kurz wie möglich gehalten werden kann.

Zum 28. Februar hat Pfn. A. Döpmann, Inhaberin der Krankenhauspfarrstelle in Treuenbrietzen, den EKMB verlassen. Diese Stelle wurde bereits im Amtsblatt veröffentlicht. Leider gab es bisher darauf keine Bewerbung.

Dompfarrerin S. Graap hat nach ihrem persönlichen schweren Schicksalsschlag ihre Arbeit seit dem 1. April aufgenommen und wird am 29.04., 14.00Uhr, in ihre Stelle eingeführt.

Im Bereich der Kirchenmusik mußten wir in Treuenbrietzen nach der Kündigung von Frau Ette` eine Neujustierung der Stelle vornehmen. Da nach unserem letzten Synodenbeschluß über die Planstellen in den Regionen ein Überhang in der Region Beelitz-Treuenbrietzen und ein Bedarf in der Region Belzig-Niemegk in Sachen Kirchenmusik herrscht, wird voraussichtlich Kantor A. Behrendt in den Pfarrbereichen Beelitz und Treuenbrietzen eingesetzt. Die freiwerdenden Prozente werden nun der Region Belzig zur Verfügung gestellt. Über den genauen Einsatz wird gegenwärtig in Absprache mit den betroffenen Gemeinden und der Region verhandelt.

Auch im Bereich der Gemeindepädagogik gab es und wird es noch Veränderungen geben. Auf der letzten Synode konnte ich Ihnen noch berichten, dass die Ausschreibung der Kreisbeauftragung für die Arbeit mit Kindern von Erfolg gekrönt war. Leider hat der Bewerber seine Bewerbung kurzfristig zurückgezogen. Gott sei Dank konnte aber die Stelle mit der GP A. Puppe besetzt werden. Sie hat sich mittlerweile schon gut in ihr neues Arbeitsfeld eingearbeitet. Die freigewordene GP-Stelle in der Region BRB und eine Umsetzung der GPn K. Schulz vom Dom in die Region Lehnin zum neuen Schuljahr ermöglicht nun eine Ausschreibung mit einem 70%-Stellenumfang.

Trennen werden wir uns zum 31.08. von unserer Jugendreferentin S. Saaro. Ihr Arbeitsverhältnis war auf zwei Jahre befristet.

Seit 1. Februar sind Vikar J. Wolf in BRB und Vikarin C. Gärtner in Bad Belzig tätig.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres KK haben im März ihre Wahlen zu Mitarbeitervertretung durchgeführt. Gesetzlich steht der MAV für die Vorstandsarbeit ein Stellenumfang von insgesamt 50% zur Verfügung. Nach der konstituierenden Sitzung des Vorstandes wird der KK über den Vorschlag und Umfang des Einsatzes der gewählten Vertreter zu entscheiden haben.

Sie sehen, werte Synodale, es ist immer sehr viel Bewegung in der Mitarbeiterschaft. Nichts ist beständiger als die Veränderung.

Zum Schluß möchte ich Ihnen gern noch unseren dritten gemeinsamen Kreiskirchentag unter dem Motto „Einer für alle“ ans Herz legen. Er findet zum Trinitatistag, am 27. Mai auf dem Spargelhof Klaistow statt. Es ist vielleicht für den einen oder anderen ein ungewöhnlicher Ort. Aber auf dem Klostergelände Lehnin wird gegenwärtig gebaut und uns stehen nötige Räumlichkeiten nicht zur Verfügung. Die Vorbereitungsgruppe hat sich nach Abwägung mehrerer Varianten für Klaistow entschieden. Es wird ein Kirchentag im öffentlichen Raum sein und durch Ihre Teilnahme werden wir so sichtbar und erlebbar.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 Superintendent S.-Thomas Wisch, Kloster Lehnin