Von Königen, Rittern, Mönchen, Kolonisten, Industriellen und Orgelbauern: Eine kleine Reise durch die Orte & Besonderheiten der Ev. Petruskirchengemeinde
Sie beginnt auf dem Damm, der von Grube nach Nattwerder führt. 1685 machten 14 bäuerliche Schweizer Familien das Golmer Bruch urbar, bauten diesen Knüppeldamm als Verbindung zur „Außenwelt“. Hier errichtete die Kolonisten die älteste Kirche Potsdams. In ihr atmet eine berührende schlichte Schönheit reformierten Glaubens, die in die Tiefe führt. Der Friedhof und die Kirche nehmen uns mit in den wohltuenden Raum der Stille und der Einfachheit einer heute gefragten Filmkulisse.
Im Sommer halten wir die Kirche offen für viele Besucherinnen und Besucher, die niederschreiben, wie sehr sie sich von diesem Ort berühren lassen. Weil es nicht viel braucht, um an die Quellen des Glaubens zu gehen.
Von Nattwerder aus gelangen wir über die Havelbrücke durch Werder zur kleinen Feldsteinkirche in Kemnitz mit Fachwerkturm. Einmal im Monat feiern wir dort Gottesdienst und laden zu Konzerten und Lesungen ein. Da sie direkt neben dem Hotel “Rittmeister” liegt, kann der Schlüssel bei der Rezeption erfragt werden. So öffnen wir diese Kirche und verbinden sie mit der Kultur des Ortes, um den Schatz, den wir mit unseren Gebäuden und unserer Botschaft haben, sichtbar werden zu lassen. Besonders beliebt ist die neubegründete Tradition, den Weihnachtsbaum vor der Kirche zum Beginn der Adventszeit gemeinsam zu schmücken. Dazu kommen Jung und Alt zusammen. Es gibt Glühwein und Gemeinschaft, Bratwurst und gemeinsames Singen. Wohltuende Nähe!
„Was wären unsere Kirchen und ihre Friedhöfe ohne die Menschen, die sich mit viel Liebe um das Erbe vorangegangener Generationen kümmern, um Räume und Orte für nachkommende Generationen bewahren? Sie stiften Gemeinschaft und machen unsere Kirchen zu gastlichen Orten.“
Von Kemnitz gelangen wir an Apfelplantagen entlang zur vom Friedhof umgebenen Kirche in Phöben. Vor einigen Jahren haben Älteste den Einbau von Toilette und einer Kücheneinheit ermöglicht. Damit ist ein buntes Gemeindeleben entstanden, mit Angeboten für Familien und Kinder, kulturellen Veranstaltungen, Gottesdiensten zu ganz unterschiedlichen Themen und Anlässen. Während wir in Phöben Traditionen wertschätzen, wagen wir gleichzeitig mit den Menschen Neues, damit die Frohe Botschaft unter uns lebendig werden kann! In Phöben entsteht wachsam eine neue Gemeinschaft aus Glaubenden und Suchenden mit dem Blick dafür, ihr Leben mit den großen Fragen des Lebens zu vernetzen.
Wir alle sind unterwegs, um dem Leben Sinn und Tiefe zu geben. Dazu zählt die Gestaltung unserer vier Friedhöfe als “gute Orte” für Trauernde und die Dorfgemeinschaft. Wir bemühen uns mit dem Erbe und der Verwaltung der Friedhöfe so umzugehen, dass unser Leben und Sterben ineinander übergehen können.
Die Insellage von Töplitz führt uns zu einer engen Verzahnung von Vereinen, Schule, Kita, Orgelbau, Kommune und Kirche. Hier weiß man sich aufeinander angewiesen und zu schätzen.
Menschen suchen Lebensbegleitung und Seelsorge bei Zweifeln, Trauer, Abschied und all den Erschütterungen des Lebens wie sie schon die Mönche kannten. Sie etablierten den Weinbau in Töplitz, da sie hier bereits im 14. Jahrhundert eine Grangie betrieben. Daneben prägt das Gemeindeleben die Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Kirchengemeinde für kulturelle Angebote und Unterstützung gemeindlicher Aktivitäten. Miteinander gestalten wir Kino und Konzert, Gesprächsabende und Familienfreizeit sowie bauliche Herausforderungen. In der Insel-Kirche können Sie ein modernes neunteiliges Altarbild bestaunen!
Über Schlänitzsee fahrend gelangt man mit dem Fahrrad durch den von Lenné angelegten Schlosspark auf das Schloss Marquardt zu und dann zur Kirche vor dem Park. 1892 ließ der Berliner Eisenfabrikant Louis Ravené jun. hier durch den Architekten Paul Stegmüller die Marquardter Dorfkirche in neugotischen Formen errichten und mit Eisenkunstgussreliefs aus eigener Fabrikation schmücken. Sie wird gerne für Trauungen genutzt, weil es sich im Schloss gut feiern lässt. Unter der Kirche befindet sich noch die Grablege der Stifterfamilie und auch der Marquardter Friedhof steht unter Denkmalschutz.
Unweit von Marquardt liegt etwas versteckt am Königspilgerweg umgeben vom Friedhof die Kirche in Uetz. Sie ist „die Kirche auf dem Weg”. Einst landete hier Friedrich Wilhelm III. auf seinem Weg von Potsdam nach Paretz auf der Wublitz mit dem Schiff an und fuhr dann in der Pferdekutsche weiter. Auf seinem Weg machte er Halt in der Kirche, die er erweitern und ausstatten ließ. Heut bewundern wir die freigelegte Ausmalung der Apsis.
Wo sind wir heute als “Kirche auf dem Weg” gefragt? Was brauchen die Menschen, die mit uns unterwegs sind?
Die Uetzer Kirche wird in den nächsten Jahren dank eines Spenders saniert. Das regt uns an, mit den Menschen in Uetz darüber nachzudenken, was der Ort braucht, um als Gemeinschaft auf dem Weg zu sein. Der König hat hier in der Stille ein Gebet gesprochen und um seine Mutter getrauert. Manchmal tut gut solche “Rastplätze der Seele” zu haben.
Unsere Fahrradkarte verbindet alle Orte und lädt ein, die wassernahe Naturschönheut am Radrundweg im eigenen Tempo zu entdecken. Die Karte ist gedruckt erhältlich unter der Telefonnummer 0172 7406825.
Die Onlineversion bekommen Sie direkt hier.
Auf dem Zweirad durch unsere Petrus-Kirchengemeinde an Havel und Wublitz
Evangelische Petruskirchengemeinde an Havel und Wublitz
Kontakt
An der Havel 67
14542 Werder/Havel (OT Alt Töplitz)
Telefon: 033202 60207
E-Mail: ev.kirchealttoeplitz@ekmb.de
Weitere Informationen
www.kirche-werder.de/pfarrbereich-toplitz
Unsere Friedhöfe
Waldfriedhof in Alt-Töplitz
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14542 Werder OT Töplitz
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Friedhof Marquardt
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14476 Potsdam OT Marquardt
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Friedhof Nattwerder
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14476 Potsdam OT Nattwerder
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Friedhof Neu Töplitz
14542 Töplitz OT Neu Töplitz
Friedhof Phöben
Hauptstraße
14542 Werder OT Phöben
Telefon: 03327/43242
Friedhof Uetz
Uetzer Dorfstraße
14476 Potsdam OT Uetz
Telefon: 033202/60207