Einblick in einen besonderen Domschatz

Die Werkstatt für Textilrestaurierung zeigt im Rahmen der Brandenburger Gewändertage in Führungen Textilien aus dem 12. und 15. Jahrhundert.
Bereits zum vierten Mal öffnet Textilrestauratorin Geertje Gerhold für kleine Gruppen ihre Werkstatt. Vom 4. bis 8. September finden täglich drei Führungen zu unterschiedlichen Themen mit der Expertin statt.

Das Domstift Brandenburg verwahrt einen der größten liturgischen Textilschätze aus vorreformatorischer Zeit Europas. Konkret handelt es sich um etwa 120 Gewänder aus dem 11. bis 19. Jahrhundert, wobei die meisten Stücke aus dem 15. Jahrhundert stammen. Alle Textilien wurden im Dom St. Peter und Paul in Gottesdiensten getragen und verwendet. Ein besonderes Stück ist dabei das sogenannte Hungertuch aus der Zeit um 1290. Das Hungertuch ist mit vier mal zwei Metern nicht nur die größte, sondern vor allem auch die älteste Stickerei im Brandenburger Textilschatz.

In den Jahresausstellungen des Dommuseums werden jedes Jahr einige Stücke gezeigt. In der aktuellen Ausstellung „Keine Frau. Nirgends“ ist unter anderem ein Altarbehang nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel aus dem 19. Jahrhundert und ein Priestergewand aus dem 15. Jahrhundert, das vorher als Kleid vermutlich von Kurfürstin Katharina von Sachsen getragen wurde, zu sehen.

Da der Platz in der Textilwerkstatt begrenzt ist, sollten Interessierte an den Führungen mit
ihrer verbindlichen Anmeldung unter textilkonservierung@dom-brandenburg.de nicht lange
warten.

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